Mini-Lungen für Hochdurchsatz-Forschung (Wissenschaftsbild des Tages)
In grönländischen Eisbohrkernen haben Forscher Rückstände von Sulfat analysiert. Das Team der japanischen Hokkaido University vermutet, dass die erhöhte Konzentration kleiner Sulfatpartikel (Durchmesser unter 0,4 Mikrometer) in den 1970er Jahren eine kühlende Klimawirkung hatte. Ihre Analysen zeigten, dass die Sulfataerosole in den Jahren 1973 bis 1975 von kleinteiligen Sulfaten dreimal so hoch waren wie die von 2010 bis 2012. Die kühlende Wirkung dieser Partikel beruht zum einen auf der höheren Lichtstreuung der kleineren Teilchen, zum anderen auf der Funktion als Kondensationskeim für Wolkenbildung. Beide Effekte sorgen dafür, dass weniger Sonnenstrahlung auf den Erdboden trifft. Als wesentlicher Bestandteil von saurem Regen werden Sulfatfreisetzungen in die Umwelt heutzutage allerdings zurecht möglichst unterbunden.
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Wissenschaftsbild des Tages vom 25.10.2022 (Yoshinori Iizuka, et al. Journal of Geophysical Research: Atmospheres. September 16, 2022)