Der Klimawandel in 26 Fakten
Selbst wenn auf der ganzen Welt sofort sämtliche Treibhausgasemissionen stoppen würden, würde die Erderwärmung noch Jahrhunderte oder wahrscheinlich noch länger weiter voranschreiten, ehe sich der Trend messbar umkehrt. Dies liegt an der Trägheit des Klimasystems. So bleibt das Treibhausgas CO2 etwa Jahrhunderte lang in der Atmosphäre, bevor es durch natürliche Prozesse wieder abgebaut wird. Nach 1.000 Jahren wären laut Umweltbundesamt immer noch etwa 15 bis 40 der heute vorhandenen menschengemachten CO2-Emissionen in der Atmosphäre übrig. Auch Eismassen und Ozeane reagieren nur träge auf die globale Erwärmung reagieren. So wird sich zum Beispiel die Tiefsee noch lange Zeit weiter erwärmen, Gletscher werden weiter schmelzen und die Meeresspiegel weiter steigen. Wir müssen also nicht nur heute schnell handeln, sondern auch noch lange geduldig sein, um von unseren Klimaschutzmaßnahmen zu profitieren.
Besonders kritisch gilt das Überschreiten so genannter Kippunkte. Wenn diese Ereignisse eintreffen, kommt es zu unumkehrbaren und sich selbst verstärkenden Klimaeffekten. Einer dieser Kipppunkte ist der Verlust des Amazonas-Regenwaldes, ein weiterer das Abschmelzen der Eismassen in Grönland unter ein gewisses Niveau und ein anderer das Tauen von Permafrostböden und die damit verbundene Freisetzung von Methan.
Lesetipp: Tauender Permafrostboden: tickende Zeitbombe oder harmlos?
Weitere Infos:
Was wir heute übers Klima wissen – Basisfakten zum Klimawandel, die in der Wissenschaft unumstritten sind, Stand: September 2022, herausgegeben von: Deutsches Klima-Konsortium, Deutsche Meteorologische Gesellschaft, Deutscher Wetterdienst, Extremwetterkongress Hamburg, Helmholtz-Klima-Initiative, klimafakten.de (unsplash/Markus Spiske)