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Laboreinrichtung Die Puzzleteile passen zusammen

Redakteur: Olaf Spörkel

Waldner hat sein neues Laboreinrichtungsprogramm Scala präsentiert. Im Interview mit LaborPraxis beschreibt Geschäftsführer Konrad Kreuzer, wie sich der Laborbauer in den vergangenen Jahren vom Möbelbauer zum Komplettanbieter entwickelte und warum Green Lab in Deutschland noch nicht richtig angekommen ist.

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LaborPraxis: Herr Kreuzer, wie hat sich das Labor in den letzen zwölf Jahren im Hinblick auf die Laboreinrichtung verändert?

Kreuzer: Eigentlich reicht ein einziger Satz: Laboratorien sind in den letzten Jahren wesentlich komplexer geworden. Es werden zunehmend mehr Geräte eingebaut. Früher war es eher wie in einer Küche, es wurden Spülmaschinen oder Trockenschränke verbaut. Mittlerweile werden viele Versorgungsanlagen wie Vakuum, Reinstwasser, Kühlwasser oder auch Regelgeräte in den Laboreinrichtungen eingebaut. Der Laborbauer sorgt also für die Bereitstellung der Medien. In den Labors werden zunehmend aber auch komplexe Geräte wie ganze Reinräume oder Kühlzellen integriert. Da diese mit Laborplanern geplant werden, fließen sie auch in die Ausschreibung für die Laboreinrichtung mit ein. Eine weitere Steigerung der Komplexität stellt die Medienversorgung dar. Zwar nimmt die Quantität ab, das heißt die Menge pro Medium, die Anzahl steigt aber.

LaborPraxis: Was hat sich bei der Wasserversorgung getan?

Kreuzer: Auch diese ist deutlich komplexer geworden: Anstelle von warmem und kaltem Wasser werden heute VE-Wasser und Betriebswasser in die Laboreinrichtung integriert sowie in zunehmendem Maße Kühlwasser. In einigen Projekten tauchen bereits mehrere Arten von Kühlwasser auf, wie Kühlwasser 12/18 oder Kühlwasser 6/12. Im Extremfall wurden Leitungen im Laborbereich von -80 bis +200 °C verlegt. Laborbauer übernehmen auch zunehmend bauseitige Gewerke wie Trennwände zu den Bürobereichen oder Beleuchtungen. Außerdem übernehmen sie die Regelung der Abluftleitungen des Labors. Der Laborbauer hat sich in den letzten Jahren vom Schreiner zum Laboreinrichter entwickelt. Durch unsere neue Scala-Mediendecke wird der Laborbauer auch zum Komplett-Anbieter. Wir sind Volleinrichter für den Kunden und damit auch Ansprechpartner für Änderungen im laufenden Betrieb.

LaborPraxis: Nicht nur Anforderungen von Anwenderseite haben das Labor komplexer gemacht, auch das Thema Green Lab und der Umweltschutz haben Einzug gehalten. Wie sind diese Themen in die Scala-Entwicklung eingeflossen?

Kreuzer: Das Thema Green Lab ist im Laborbereich in Deutschland und Europa noch nicht so stark angekommen wie in anderen Ländern. In Amerika läuft eine gewaltige Vermarktungswelle hinsichtlich Green Labs und Umweltschutz an, welche sich mittlerweile von amerikanischen Architekten auch auf die Bereiche Middle East und Asien stark ausgedehnt hat. In Amerika werden ganze Konferenzen mit bis zu 600 Teilnehmern nur solchen Themen gewidmet. Hier ist vor allem die Organisation Lab 21 zu nennen, die von der Regierung gesponsert, Großveranstaltungen in Amerika abhält und bereits in England einen Ableger gegründet hat, der dort Anträge für EU-Gelder stellt. Wir haben uns in Amerika bereits frühzeitig engagiert und schon an diversen Lab-21-Konferenzen mit Vorträgen teilgenommen.

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