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Sicherheit durch Hygiene Wirklich sauber? Tipps für die richtige Laborglasaufbereitung und Umfeldhygiene

Autor / Redakteur: Linda Ertl & Beate Zielonka* / Dr. Ilka Ottleben

Im Haushalt legen viele Menschen Wert auf Hygiene. Der eine mehr, der andere weniger. Doch im Labor sind saubere Utensilien und ein sauberer Arbeitsbereich essenziell, denn Kontaminationen können Analysenergebnisse verfälschen und schlimmstenfalls Mitarbeiter gefährden. Was es dabei zu beachten gilt, welche Reinigungsmittel sich für welche Verschmutzungen eignen oder welche Rolle die Wasserqualität bei der Reinigung spielt, lesen Sie hier.

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Abb. 1: Eine nachhaltige Reinigung bzw. Desinfektion von Laboroberflächen verhindert, dass einzelne Prozessschritte gefährdet werden.
Abb. 1: Eine nachhaltige Reinigung bzw. Desinfektion von Laboroberflächen verhindert, dass einzelne Prozessschritte gefährdet werden.
(Bild: Chemische Fabrik Dr. Weigert)

Während der täglichen Arbeit im Labor sind Labor­gläser und Laborutensilien als Arbeitsgeräte unverzichtbar. Sie werden benötigt, um Analysen, Synthesen oder Versuche durchzuführen. Die Sauberkeit der Labor­gläser spielt dabei eine entscheidende Rolle. Laborglas sollte nicht nur optisch sauber, sondern frei von Rückständen sein, die Analyse- und Versuchs­ergebnisse beeinflussen könnten. Es gilt die einfache Regel: Genaue Mess- und Analyseergebnisse lassen sich nur dann ermitteln, wenn die Reinheit der eingesetzten Hilfsmittel festgelegt und sichergestellt ist. Was es bei der richtigen Reinigung und Pflege von Laborglas zu beachten gibt, welche Reinigungsmittel sich für welche Verschmutzungen eignen und welche Rolle die Wasserqualität bei der Reinigung spielt, wird nachfolgend beschrieben.

Aufgrund der vielfältigen Anwendungsbereiche im Labor und der damit verbundenen unterschiedlichen Anschmutzungen stellt die rückstandslose Laborglasreinigung so manchen Anwender vor eine Her­ausforderung.

Reinigungsmittel: Welche Anforderungen bestehen?

Dabei ist die Auswahl des richtigen Reinigungsmittels entscheidend. Dieses richtet sich nach der zu entfernenden Schmutzart und den Rahmenbedingungen wie Zeit, Materialbeschaffenheit und einsetzbare Mechanik. Darüber hinaus gibt es aber einige grundsätzliche Anforderungen an ein Reinigungsmittel, zum Beispiel:

  • gutes Schmutzlösevermögen,
  • hohes Schmutztragevermögen,
  • gute Materialverträglichkeit,
  • einfache Handhabung,
  • nicht gesundheitsschädlich,
  • angenehmer Geruch/keine Parfümierung,
  • hohe Wirtschaftlichkeit,
  • Umweltfreundlichkeit.

Maschinelle vs. manuelle Reinigung

Die maschinelle Aufbereitung ist ein schonendes Aufbereitungsverfahren, das standardisierbar, validierbar und dokumentierbar ist. Eine kurze Kontaktzeit mit dem Reiniger beugt Glaskorrosion vor, wodurch die Lebensdauer der Materialien verlängert wird. Auch Glasbruch tritt bei der maschinellen Aufbereitung weniger häufig auf als bei der manuellen Aufbereitung. Da Glasbruch nicht nur ein Kostenfaktor ist, sondern auch zu Verletzungen führen kann, wird der Personalschutz bei der maschinellen Aufbereitung optimiert. Außerdem wird der Zeit-, Wasser- und Energiebedarf reduziert, was sich positiv auf die Umwelt und Effizienz auswirkt.

Bei der manuellen Reinigung empfehlen sich flüssige Produkte aufgrund der besseren Löslichkeit. Die manuelle Reinigung ermöglicht eine gezielte Behandlung hartnäckiger Anschmutzungen. Es sollten dabei keine abrasiven Hilfsmittel (z.B. Stahlwolle) verwendet werden, da sonst Oberflächenschäden am Glas entstehen können. Geeignet sind weiche Schwämme, Tücher und Bürsten. Nach erfolgter Reinigung sollte das Glas mit heißem Wasser gespült werden und an der Luft abkühlen und trocknen. Die Reiniger können nach Bedarf und Art der Anschmutzung variiert werden. Der Spülprozess bei der manuellen Reinigung ist nicht immer standardisiert und daher flexibel was Spüldauer und Reinigungsmittelwahl betrifft.

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