10 Chemie-Innovationen für eine nachhaltigere Welt
Problem: Die Menschen werden immer älter, doch unsere Organe sind nicht unbedingt auf ein so langes Leben ausgelegt. Ob durch natürliche Alterungsprozesse oder Unfälle: Jedes Jahr suchen fast 10.000 Patienten allein in Deutschland ein Spenderorgan. Doch die Zahl der freiwilligen Organspender ist viel zu niedrig, um diesen Bedarf zu decken.
Ziel: Abhilfe könnten künstlich erzeugte Gewebe und Organe schaffen. Diese könnten nicht nur den Mangel an Organspendern ausgleichen, sondern würden auch zum Tierwohl beitragen: Indem künstliche Gewebe z.B. als Hautmodelle für Wirkstofftests genutzt werden, wären weniger Tierversuche nötig.
Lösung: Die 3D-Drucktechnologie ist heute längst in der Lage, auch Biotinten mit Zellen zu verarbeiten und daraus z.B. Herzgewebe oder Blutgefäße zu drucken. Auch Bauchspeicheldrüse oder Knochen aus dem Drucker sind schon möglich. Wirkstofftests und Toxizitätsstudien sind damit gut durchführbar. Um die künstlichen Gewebe auch für die Transplantation relevant zu machen, müssen die biochemischen Reaktionen des Körpers auf die gedruckten Gewebe noch besser verstanden und kontrolliert werden. Für die Abstoßung oder Annahme von Transplantaten sind überwiegend spezielle Zuckermoleküle auf den Zellen verantwortlich. Die Analyse dieser Moleküle und deren Wechselspiel wird ein zentraler Baustein für die zukünftige Weiterentwicklung der 3D-Biodrucktechnik sein. (Bild: Pixabay/qimono)