10 Chemie-Innovationen für eine nachhaltigere Welt
Problem: Die Umweltbelastung durch Plastikmüll wächst und wächst. Weil herkömmliche Kunststoffe sich nicht zersetzen, überdauern sie Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte in der Umwelt. Plastik sammelt sich in den Ozeanen und stellt eine Gefahr für die Gesundheit von Tieren und Menschen dar.
Ziel: Einige Kunststoffe lassen sich bereits gut in ihre monomeren Bausteine zerlegen und wiederverwenden. Polymilchsäure (PLA) kann durch Erhitzen recycelt werden. Und auch Polyethylenterephthalat (PET) lässt sich in seine Bausteine aufspalten, indem es zuerst mit Ethylenglycol in Oligomere und dann thermisch in die Monomere aufgespalten wird. Filter und Destillationsschritte münden dann in den Monomeren. Um den Massen an Plastikabfall Herr zu werden, sind aber noch effizientere Recyclingprozesse und eine bessere Kreislaufwirtschaft nötig.
Lösung: Eine moderne Methode des Recycling ist die enzymatische Transformation von Plastik. So ist mindestens ein Bakterienstamm von Nocardia in der Lage, Plastik (PET) zu zersetzen*. Zwar sind diese Biorecyclingprozesse noch verhältnismäßig teuer und wenig erforscht, aber langfristig sicher die nachhaltigere Option.
* Sharon, C. and Sharon, M.: Studies on Biodegradation of Polyethylene terephthalate: A synthetic polymer; Journal of Microbiology and Biotechnology Research 2012, 2 (2), 248-257. (Bild: Pixabay/mwewering)