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Sportinduzierte Myokine bekämpfen Krebszellen Krebs: Warum Sport wirkt

Von Dr. Susanne Langer

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Sport und Bewegung scheinen unterschiedliche positive Effekte auf unseren Körper zu haben. Auch die Entstehung und das Fortschreiten von Krebserkrankungen wird durch körperliche Aktivität offenbar beeinflusst. Nun konnten Forscher den anti-tumoralen von Sport bestimmten hormonähnlichen Botenstoffen zuordnen und nachweisen, dass diese auch bei schwer erkrankten KrebspatientInnen durch eine Sporttherapie aktiviert werden können.

Sport und Bewegung scheinen neben den verschiedenen positiven Auswirkungen auf Körper und Geist auch einen direkten Einfluss auf die Entstehung und das Fortschreiten einer Krebserkrankung zu haben. (Symbolbild)
Sport und Bewegung scheinen neben den verschiedenen positiven Auswirkungen auf Körper und Geist auch einen direkten Einfluss auf die Entstehung und das Fortschreiten einer Krebserkrankung zu haben. (Symbolbild)
(Bild: gemeinfrei)

Erlangen – Sport und Bewegung scheinen neben den verschiedenen positiven Auswirkungen auf Körper und Geist auch einen direkten Einfluss auf die Entstehung und das Fortschreiten einer Krebserkrankung zu haben. Nun konnte ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zeigen, dass diese direkten anti-tumoralen Mechanismen auch bei schwer erkrankten KrebspatientInnen durch eine Sporttherapie aktiviert werden können.

Sportinduzierte Myokine bekämpfen Krebszellen ...

Der Skelettmuskel sondert durch Stimulation Myokine, also hormonähnliche Botenstoffe, ab. Myokine schaffen eine entzündungshemmende Umgebung und vermitteln die positiven Effekte von Sport und Bewegung auf den Körper. In Gesunden und Krebserkrankten im Frühstadium wurde bereits beschrieben, dass bewegungskonditioniertes Serum – und darin enthaltene Myokine – das Wachstum von Krebszellen beeinflusst.

Das FAU-Forschungsteam konnte nun erstmals zeigen, dass die schonende, aber effektive Trainingsmethode der Ganzkörper-Elektromyostimulation bei PatientInnen mit fortgeschrittener Krebserkrankung Myokine ausschüttet, die das Wachstum von malignen Tumorzellen verhindern und gleichzeitig deren Zelltod verstärken. Mittels weiterer Studien wollen die WissenschaftlerInnen nun beteiligte Myokine mit anti-tumoraler Wirkung identifizieren, um wertvolle Hinweise zur Entwicklung multimodaler Krebstherapien zu erhalten.

... auch bei schwer an Krebs erkrankte Menschen

Für die Studie analysierte das Forschungsteam des Hector-Centers für Ernährung, Bewegung und Sport der Medizinischen Klinik 1 – Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie des Universitätsklinikums Erlangen und des Lehrstuhls für Innere Medizin I der FAU unter der Leitung von Prof. Dr. Yurdagül Zopf Blutproben von PatientInnen mit fortgeschrittener Prostata- oder Darmkrebserkrankung, die an einer 12-wöchigen Sport- und Ernährungstherapie im Hector-Center teilgenommen haben. Die Publikation entstand in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Oliver Friedrich, Leiter des Lehrstuhls für Medizinische Biotechnologie der FAU.

Originalpublikation: Raphaela Schwappacher, Kristin Schink, Svetlana Sologub, Walburga Dieterich, Dejan Reljic, Oliver Friedrich, Hans J. Herrmann, Markus F. Neurath, Yurdagül Zopf: Physical activity and advanced cancer: evidence of exercise‐sensitive genes regulating prostate cancer cell proliferation and apoptosis; The Journal of Physiology, First published: 09 July 2020, https://doi.org/10.1113/JP279150

* Dr. S. Langer: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 91054 Erlangen

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