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Was Mitarbeiter wollen Mehr Benefits statt Gehalt

Redakteur: Katharina Juschkat

Jeder zweite Mitarbeiter würde auf Gehalt verzichten, wenn er oder sie dafür attraktive Benefits erhalten würde. Was Mitarbeiter wollen und was Unternehmen bieten, zeigt eine neue Studie.

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Jeder zweite Beschäftigte würde für attraktive Benefits auf einen Teil seines Gehalts verzichten.
Jeder zweite Beschäftigte würde für attraktive Benefits auf einen Teil seines Gehalts verzichten.
(Bild: ©sosiukin - stock.adobe.com)

Frankfurt – Geld ist nicht alles – das verdeutlicht eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Mercer „Benefits & Wellbeing: Was Mitarbeitende wollen“. Demnach würde knapp jeder zweite Befragte für ein attraktives Benefits-Paket auf einen Teil des Grundgehalts verzichten. Bei den 18- bis 39-Jährigen sind es sogar 60 Prozent. Was im Gegenzug die Unternehmen für Mitarbeiter zu bieten haben, das untersuchte die Unternehmensberatung in der zweiten Studie „Benefits & Wellbeing: Was Unternehmen bieten“.

Was Mitarbeiter wollen

Fast dreiviertel der Befragten fänden es besonders attraktiv, wenn sie sich Benefits individuell aussuchen könnten, und vier von fünf würden die Benefits gerne zeitlich flexibel auswählen. Möglich machen das erst wenig Unternehmen: Nur 12 Prozent gaben an, Benefits inhaltlich frei wählen zu können, und 17 Prozent bekommen zeitliche Flexibilität.

Was Unternehmen bieten

In der zweiten Studie untersuchte Mercer unter anderem, welche Benefits Unternehmen anbieten, unterteilt in die vier Bereiche finanzielles, soziales, gesundheitliches und emotionales Wohlbefinden. Im Folgenden wird nach den zwei Branchengebieten „Other Manufacturing“ (umfasst u.a. Maschinenbau und Automotive) sowie „High Tech“ (umfasst Elektronik und Automatisierung) unterschieden.

Die finanziellen Benefits unterscheiden sich nur gering bei beiden Branchen: Am häufigsten bieten Unternehmen dieser Branchen ihren Mitarbeiten eine betriebliche Altersvorsorge, gefolgt von der Entgeltumwandlung. Am dritthäufigsten folgt bei den Hightech-Unternehmen die Benefits:

  • Sonderzahlungen für bestimmte Lebensumstände
  • Shops, in denen Mitarbeiter vergünstigt externe Produkte erwerben können
  • Prepaid-Guthabenkarten

Der Zweig „Other Manufacturing“ bietet dagegen am dritthäufigsten Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, die über gesetzliche Anforderungen hinaus gehen.

Gesundheitliche, soziale und emotionale Benefits

Bei den gesundheitlichen Benefits unterscheiden sich die häufigsten Angebote: Während Hightech-Unternehmen oft auf Resilienz- und Meditationstrainings setzen, bieten Unternehmen aus dem Bereich Other Manufacturing medizinische Beratung oder einen Unternehmensarzt (soweit nicht gesetzlich vorgeschrieben). An zweiter und dritter Stelle folgen bei beiden Industriezweigen dann Präventions- und Entwöhnungskurse sowie medizinische Check-ups und Fitnessstudio-Mitgliedschaften.

Die untersuchten sozialen Benefits für Unternehmen unterscheiden sich in beiden Zweigen leicht:

Hightech Other Manufacturing
1. Regelmäßige Weihnachtsfeiern, Betriebsfeste, etc. 1. Kantine
1. Freie Getränke 2. Regelmäßige Weihnachtsfeiern, Betriebsfeste, etc.
3. Duschmöglichkeiten im Unternehmen 3. Duschmöglichkeiten im Unternehmen

Von Mercer als emotionale Benefits eingestuft bieten beide Industriezweige am häufigsten Trainings, Coachings und Weiterbildungen an:

Hightech Other Manufacturing
1. Trainings, Coachings und Weiterbildungen 1. Trainings, Coachings und Weiterbildungen
2. Unbezahlte Freistellung 2. Altersteilzeit
3. Firmenwagen, Fahrradleasing, private Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel 3. Firmenwagen

Knapp jedes fünfte Hightech-Unternehmen und etwas mehr als jedes vierte Unternehmen der Sparte Other Manufacturing bietet die Benefits auch zeitlich flexibel und individuell für die Mitarbeiter an.

Hintergrund der Studie

Für die Mitarbeiter-Umfrage hat Mercer 1.000 Beschäftigte in Deutschland befragt, für die Unternehmens-Umfrage waren es 130 Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Die Studien sind nicht öffentlich einsehbar, sondern müssen erworben werden.

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