Additive Fertigung Rapidtech gibt der chemischen Industrie erstmals eigene Bühne
Anbieter zum Thema
Die Fachmesse für additive Fertigung, Rapidtech 3D, gibt der chemischen Industrie mit dem neuen Forum Chemie & Verfahrenstechnik am 10. Mai 2023 erstmals eine eigene Bühne. Damit unterstreicht die Veranstaltung die Bedeutung der Chemiebranche für die additive Fertigung.

Die chemische Industrie ist von großer Bedeutung für die additive Fertigung – sei es als Lieferant einer immer leistungsfähigeren Materialpalette oder als Nutznießer dieser Technik für neue Freiheiten in Anlagenbau und Produktionstechnik. Deshalb räumt die Fachmesse Rapidtech der Branche nun mehr Raum ein. Das geschieht zum Beispie im erstmals stattfindenden Forum Chemie & Verfahrenstechnik. Die Veranstaltung hat am Vormittag des 10. Mai Jurjen Meeuwissen vom globalen Energie-Konzern Shell als Keynote-Speaker gewinnen können. Der Senior Research Scientist/Project Leader spricht zum Thema „3D-Druck für Katalysatoren bei Shell: Zukunft oder Fiktion?“ Doch auch die anderen Tage der Messe starten mit hochkarätigen Keynotes von renommierten Experten aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie der Wehrtechnik. Das dreitägige Programm bietet vom 9. bis 11. Mai 2023 darüber hinaus Einblicke in neueste AM-Anwendungen und -Entwicklungen in den weiteren Fachforen Mobilität, Medizin, Luftfahrt, Design, Software & Prozesse, Innovationen in AM, Nachbearbeitung & Qualitätssicherung sowie Wissenschaft.
:quality(80)/p7i.vogel.de/wcms/02/b1/02b169ce6fba99958b83dc4195834c0a/0109523899.jpeg)
Schillernde Strukturfarben
Gedruckte Farbwechsel für Sensoren, Fälschungsschutz und mehr
Die Chemie nimmt laut Dr. Özlem Weiss generell eine dominante Stellung in der Wertschöpfungskette ein. Die promovierte Chemikerin kuratiert das neue Forum der Rapidtech 3D. Sie betont, dass für etwa 90 % aller gefertigten Produkte dieser Wirtschaftszweig die Ausgangsstoffe bereit.stellt „Mit den Möglichkeiten der additiven Fertigung kann die chemische Industrie jetzt auch ihre eigenen Prozesse weiter verbessern. Die Produktionstechnik lässt sich so designen, dass Anlagen effizienter gefahren werden, dass Reaktionen energiesparender ablaufen oder dass andere Temperaturführungen möglich sind“, benennt Dr. Weiss wesentliche Effekte, die aus der Anwendung von 3D-Druck für die Anlagen- und Verfahrenstechnik in der Chemieindustrie resultieren.
„Haute Couture“ des Chemieingenieurwesens
Als „Haute Couture“ für das Chemieingenieurwesen bezeichnet Prof. Dr. Carlos A. Grande vom Kaust Catalysis Center (KCC) Saudi-Arabien die additive Fertigung. Der international renommierte Experte stellt in Erfurt neueste Entwicklungen der Katalyseforschung vor. Katalysatoren stehen am Anfang chemischer Prozessketten. Sie sind u.a. maßgebend für Sensorik oder erneuerbare Energietechnik. Das KCC ist eine weltweit führende Einrichtung der Katalyseforschung und verfolgt einen multidisziplinären Ansatz unter Verwendung innovativer Design- und Modellierungskonzepte.
Wie BASF mit einer innovativen additiven Technologie maßgeschneiderte Katalysatoren herstellt, ist Thema des Vortrags von Marco Kennema. Gegenüber konventionellen Verfahren bietet die neue Technologie mehr Freiraum im Katalysatordesign. Damit kann die Leistungsfähigkeit gesteigert werden, und die Katalysatoren lassen sich individuell an spezifischen Kundenanforderungen anpassen.
Neben Katalysatoren sind Reaktoren grundlegende Bestandteile chemisch-technischer Prozesse. Vor allem im Forschungsbereich besitzen Mikroreaktoren große Bedeutung. Bosch hat mit Partnern einen neuen komplexen Mikroreaktor entwickelt. Dank der Kombination aus additiver Fertigung und Verwendung technischer Keramik kann er für Hochtemperaturreaktionen eingesetzt werden. Über das Projekt wird Nikolai Sauer von Bosch Advanced Ceramics sprechen.
Götz Erhardt, Experte für die Grundstoffindustrie bei der Unternehmensberatung Accenture, thematisiert in seinem Vortrag die Renaissance der additiven Fertigung in der chemischen Industrie. Gründe für den wieder erstarkenden Boom sind der Beitrag des 3D-Drucks für den Klimaschutz und ebenso die Chancen, die sich für neue Materialien und Geschäftsmodelle ergeben. Auch diese Aspekte werden im neuen Forum eine Rolle spielen.
(ID:49322767)