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LABORPRAXIS-Newsticker Lemke zu PFAS-Chemikalien: Gefährliche Stoffe beschränken

Aktualisiert am 01.10.2023 Quelle: dpa Lesedauer: 8 min

Aktuelle Nachrichten aus der Laborbranche, Entdeckungen aus den Naturwissenschaften, Meldungen aus der Pharmaindustrie, der Energiepolitik und weitere branchenrelevante News finden Sie hier im LABORPRAXIS-Newsticker. Der Beitrag wird fortlaufend aktualisiert.

Aktuelle Nachrichten aus Labortechnik, Pharmaindustrie und den Naturwissenschaften
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(Bild: ©viperagp - stock.adobe.com)

29.9. – Lemke zu PFAS-Chemikalien: Gefährliche Stoffe beschränken

Bonn (dpa) 4:04 Uhr – Umweltministerin Steffi Lemke hält trotz Kritik aus der Industrie daran fest, Stoffe wie die sogenannten PFAS-Chemikalien beschränken zu wollen. «PFAS sind Stoffe, die sich in der Umwelt anreichern. Wir finden sie auf dem ganzen Globus, in der Antarktis, in den Meeren, in den Wäldern. Und sie können im menschlichen Körper Gesundheitsschäden hervorrufen», sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Weltchemikalienkonferenz in Bonn. «Deshalb ist doch vollkommen klar, dass wir hier bessere Lösungen finden müssen.» Es brauche «definitiv Beschränkungen von diesen Stoffen, die sehr gefährlich sind».

Zu der Chemikaliengruppe der PFAS zählen geschätzt über 10.000 einzelne Substanzen, die in Alltagsprodukten wie Anoraks, Pfannen oder Kosmetik verarbeitet sind. In der Industrie werden sie etwa in Dichtungen, Isolierungen oder Kabeln eingesetzt. Auch Lithium-Ionen-Batterien zum Beispiel für E-Autos sind auf PFAS angewiesen.

In der Europäischen Union wird über ein mögliches Verbot von PFAS diskutiert, die wegen ihrer Langlebigkeit auch Ewigkeits-Chemikalien genannt werden. Ein Vorschlag sieht je nach Anwendung Übergangsfristen vor. Für einige wenige Bereiche gäbe es unbegrenzte Ausnahmen. Die Entscheidung trifft die Europäische Kommission schließlich gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten.

Industrieverbände hatten vor einem umfassenden Verbot von PFAS-Chemikalien gewarnt. Das in der EU diskutierte Verbot wäre für Hightech-Industrien wie die Medizin- oder Halbleitertechnik eine enorme Bedrohung, mahnten der Maschinenbauverband VDMA und der Deutsche Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik Spectaris.

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26.9. – „Chemiegipfel“ im Kanzleramt – Branche will Entlastungen

Berlin (dpa) 17:30 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommt am Mittwoch (12 Uhr) mit Vertretern der Branche zu einem „Chemiegipfel“ zusammen. Schwerpunkt sind die hohen Energiepreise. Wirtschaft und Gewerkschaften fordern Entlastungen. Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP debattiert seit Wochen darüber, wie Firmen angesichts der im internationalen Vergleich hohen Energiepreise entlastet werden sollen.

Bei den Beratungen sind auch Ministerpräsidenten von „Chemie-Ländern“ dabei wie NRW-Regierungschef Hendrik Wüst (CDU). Wüst hatte die Bundesregierung zu einer „Kraftanstrengung“ aufgefordert. Hohe Energiepreise, Fachkräftemangel und langwierige Planungs- und Genehmigungsprozesse belasteten die heimische Chemieindustrie schwer.

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) erklärte vor dem Treffen, auf ein klares Zeichen zur Lösung der aktuellen Chemiekrise zu hoffen. Die Lage der Chemie in Deutschland spitze sich weiter zu, so VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup. „Die hohen Energiekosten sind existenzgefährdend. Aber auch die Mauern aus Bürokratie und Regulierung müssen endlich eingerissen werden.“

Der Verband fordert ebenso wie die Chemie-Gewerkschaft IGBCE einen temporär begrenzten, staatlich subventionierten Industriestrompreis. Die Gewerkschaft warnte vor einer Abwanderung energieintensiver Firmen ins Ausland. Ein Industriestrompreis aber ist in der Bundesregierung umstritten. Die Grünen und die SPD-Fraktion sind dafür, Scholz ist skeptisch, die FDP ist dagegen.

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26.9. – EU-Behörde erhält Tausende Kommentare zu vorgeschlagenem PFAS-Verbot

Helsinki (dpa) 12:51 Uhr – Nach dem Vorschlag eines Verbots zahlreicher sogenannter PFAS-Chemikalien in der Europäischen Union sind bei der zuständigen EU-Behörde Tausende Anmerkungen dazu eingegangen. Während der sechsmonatigen Konsultationszeit seien über 5.600 Kommentare von mehr als 4.400 Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen eingereicht worden, die meisten davon aus Schweden und Deutschland, teilte die EU-Chemikalienagentur ECHA am Dienstag in Helsinki mit.

Nächster Schritt sind nach ECHA-Angaben nun Überprüfungen dieser Anmerkungen durch zwei wissenschaftliche Komitees der Agentur. Auch die fünf Länder hinter dem ursprünglichen Vorschlag - darunter die Bundesrepublik - werden demnach einen Blick darauf werfen und ihren Vorschlag auf dieser Basis überarbeiten können.

Die ECHA will die finalen Stellungnahmen der Komitees dann so schnell wie möglich an die EU-Kommission übermitteln. Über ein mögliches Verbot der Stoffe, die wegen ihrer Langlebigkeit häufig auch als „Ewige Chemikalien“ bezeichnet werden, entscheidet die Kommission dann letztlich gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten.

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Deutschland, die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Schweden hatten im Januar vorgeschlagen, Herstellung, Einsatz und Inverkehrbringen von PFAS zum Wohle von Umwelt und Gesundheit im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) fast komplett zu verbieten. Zum EWR zählen die gesamte EU sowie Norwegen, Island und Liechtenstein. Daraufhin hatte die ECHA im März öffentliche Konsultationen aufgenommen, bei denen sich jeder zu Wort melden konnte, der über Informationen über PFAS verfügt. Diese Konsultationszeit ging am Montagabend zu Ende.

Zu den PFAS, die die fünf Länder verbieten lassen wollen, zählen schätzungsweise 10.000 Einzelsubstanzen. Sie finden sich unter anderem in Jacken und beschichteten Pfannen, aber auch in der Industrie werden sie verwendet. Industrieverbände warnten am Montag erneut vor den Folgen eines umfassenden Verbots: Es wäre für Hightech-Industrien wie die Medizin- oder Halbleitertechnik eine enorme Bedrohung, erklärten der Maschinenbauverband VDMA und der Deutsche Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik Spectaris.

26.9. – Merck-Konzern eröffnet zwei neue mRNA-Produktionsstätten

Darmstadt (dpa) 12:06 Uhr – Der Pharma- und Technologiekonzern Merck investiert Millionen in zwei neue Produktionsstätten für mRNA-Wirkstoffe. Die mRNA-Technologie verspreche ein großes Potenzial, verschiedene Erkrankungen wie Krebs, Herzkrankheiten und Muskeldystrophie nicht nur zu behandeln, sondern möglicherweise auch zu heilen, teilte das Unternehmen am Dienstag anlässlich der Eröffnung der Produktionsstätten mit.

Die neuen Herstellbetriebe am Firmensitz in Darmstadt und in Hamburg sind den Angaben zufolge Teil eines laufenden Investitionspakets im Volumen von einer Milliarde Euro zur Weiterentwicklung von mRNA-Technologien und zum Ausbau der Kapazitäten in diesem Bereich. Die Investition in Höhe von 28 Millionen Euro in die beiden neuen Produktionsstätten schafft demnach 75 neue Arbeitsplätze.

Merck ist nach eigenen Angaben der erste Anbieter mit einem integrierten Serviceangebot über alle kritischen Phasen der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von mRNA hinweg.

22.9. – DFG fördert acht neue Forschungsgruppen mit insgesamt 35,5 Millionen Euro

Bonn (DFG) 12:37 Uhr – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet acht neue Forschungsgruppen ein. Das hat der Hauptausschuss der DFG auf Empfehlung des Senats beschlossen. Die neuen Forschungsgruppen erhalten insgesamt rund 35,5 Millionen Euro inklusive einer 22-prozentigen Programmpauschale für indirekte Kosten aus den Projekten. Themen reichen von der Erforschung von Toleranz über Transiente Siebe bis hin zur Epigenetik von Blasenkrebs. Zusätzlich zu den acht Neueinrichtungen wurde die Verlängerung von drei Forschungsgruppen und einer Kolleg-Forschungsgruppe für eine zweite Förderperiode beschlossen. Eine der neu eingerichteten Forschungsgruppen wird im Rahmen der D-A-CH-Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert.

Infos zu den acht geförderten Gruppen gibt es in der Original-Pressemeldung der DFG.

22.9. – Labexchange spendet Massenspektrometer an Hochschule in Nigeria

Burladingen (Labexchange) 12:11 Uhr – Ein hochwertiges Laborgerät für den Bereich Umweltanalytik überreichte der Labexchange Geschäftsführer Dr. Wolfgang Kuster dem Verein Raindrops for Nigeria, vertreten durch Pfarrer Dr. Remigius Orjiukwu, Veronika Fischer und Agnes von Ow-Wachendorf. Das wertvolle Massenspektrometer, gekoppelt mit einem Gaschromatographen, ist für die Bestückung des Schullabors der neuen Fachhochschule in Nigeria vorgesehen, an welchem Fachhochschüler im Bereich der Umweltanalytik ausgebildet werden. Der Verein Raindrops for Nigeria setzt sich mittels Patenschaften, Notfallfonds und dem Förderschwerpunkt Bildung für Menschen in Nigeria und der Verbesserung ihrer Lebensumstände ein. „Unser gespendetes Gerät trägt erheblich dazu bei, dass die Studenten ihr Wissen auch in der Praxis festigen können und ihre Ausbildung im Bereich der Analytik gut abschließen können“, sagt Dr. Wolfgang Kuster, Geschäftsführer von Labexchange.

20.9. – Partec & Powtech 2023: Aktuelles aus Partikeltechnologie und -charakterisierung

Berlin (LUM) 15:42 Uhr –Der International Congress on Particle Technology (Partec) findet vom 26. bis 28. September 2023 in Nürnberg statt. Auch in diesem Jahr trägt die Berliner LUM GmbH zur Weiterentwicklung des Fachgebiets und zum Austausch über aktuelle Fragestellungen bei. In Konferenzbeiträgen werden eigene Ergebnisse sowie Resultate aus Kooperationsprojekten vorgestellt und aktuelle Antworten für die Partikeltechnologie und -charakterisierung präsentiert.

Prof. Dr. Dr. Dietmar Lerche, LUM-Geschäftsführer, referiert am 27. September über: „Classification of multimodal nano- and microparticle suspensions of different materials by single particle light scattering“ und stellt Grundlagen, technische Realisierung und Anwendungsgebiete zur Einzelpartikelzählung und Bestimmung der Größenverteilung von Nano-und Mikropartikeln vor.

Parallel zur Partec findet die Powtech statt – International Processing Trade Fair for Powder, Bulk Solids, Fluids and Liquids.

19.9. – Für preiswerte Energie: Mehr Länder in „Chemie-Allianz“

Berlin/Düsseldorf (dpa) 10:18 Uhr – Der „Chemie-Allianz“ sind weitere Bundesländer beigetreten. Dabei sind nun insgesamt 12 Länder, wie aus einem aktualisierten Papier hervorgeht. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur, um die Wettbewerbsfähigkeit der Chemie-Industrie langfristig zu erhalten, brauche es jetzt eine „gemeinsame, überparteiliche Kraftanstrengung“.

Der Allianz traten nun auch die Länder Schleswig-Holstein, Thüringen, Hamburg und Brandenburg bei. Zuvor waren Mitglieder der Allianz die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

In der kommenden Woche ist am Mittwoch im Kanzleramt ein „Chemie-Gipfel“ geplant.

Wüst sagte, eine rasche Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Chemiestandort Deutschland und Europa sei zwingend. „Nur so kann eine Verlagerung von Betrieben ins Ausland verhindert werden. Deutschland muss ein starker Chemiestandort bleiben. Das ist sowohl im Sinne des Klimaschutzes als auch des Erhalts gut bezahlter Arbeitsplätze.“

In dem Papier fordern die Länder die Bundesregierung „nachdrücklich“ auf, mit geeigneten Maßnahmen schnellstmöglich einen international wettbewerbsfähigen Strompreis zu gewährleisten, der auch dem energieintensiven Mittelstand sowie den Betreibern von Chemieparks offenstehe. Mögliche Instrumente könnten beispielsweise die Senkung der Stromsteuer in Deutschland auf den europäischen Mindestsatz, die Begrenzung von Umlagen und Entgelten, der Verzicht auf den Wegfall des Spitzenausgleichs bei der Stromsteuer nach dem Jahr 2024, die beschleunigte Ausweitung des Stromangebotes sowie die Einführung eines zeitlich befristeten Brückenstrompreises sein.

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