Gashydrat Submarine Gashydrat-Lagerstätten als Energiequelle und Kohlendioxid-Speicher nutzen
In Methanhydraten sind unter dem Meeresboden in fester, eisähnlicher Form gewaltige Mengen an Erdgas gespeichert. Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft wollen diese Vorkommen nun bergen. Die entstehenden Hohlräume könnten als Kohlendioxid-Lager genutzt werden.
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Kiel – Am 5. September fiel der offizielle Startschuss des Projektes Sugar, Submarine Gashydrat-Lagerstätten: Erkundung, Abbau und Transport. Gefördert wird das Projekt von zwei Bundesministerien und der Industrie mit insgesamt 13 Millionen Euro über einen Zeitraum von zunächst drei Jahren. Unter Leitung des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-Geomar) wollen 30 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft in einem großen nationalen Verbundvorhaben neue Methoden erkunden, um Erdgas aus submarinen Gashydratlagerstätten zu gewinnen.
„Wir wollen dabei das umfangreiche Grundlagenwissen, das an den deutschen Forschungsinstituten existiert, in enger Zusammenarbeit mit der nationalen Industrie zur industriellen Anwendung bringen“, erläutert Prof. Gerhard Bohrmann vom Marum Forschungszentrum in Bremen. Das Verbundprojekt, dass gemeinsam von BMWi (7.4 Mio. €), BMBF (2.7 Mio. €) und den beteiligten Firmen (2.9 Mio. €) finanziert wird, will in einem integrierten Ansatz neue Technologien für die gesamte Hydratverwertungskette entwickeln, die sich vom Aufspüren neuer Lagerstätten bis zum Abtransport des gewonnenen Methans in geeigneten Schiffen erstreckt. „Durch die enge Kooperation der auf diesem Gebiet führenden Institute und Firmen wird ein effizienter Technologietransfer gewährleistet“, so Prof. Peter Herzig, Direktor des IFM-Geomar.
50 Meter unter dem Meeresboden
Für die Abbaukonzepte wollen die Projektpartner nur Gashydrat-Lagerstätten berücksichtigen, die durch eine mindestens 50 Meter dicke Deckschicht aus undurchlässigen Sedimenten gegenüber der Meeresbodenoberfläche versiegelt sind. Dadurch soll das unkontrollierte Entweichen von Methangas beim Abbau verhindert werden. Gashydrate, die direkt unter dem Meeresboden lagern und dort für spezielle Ökosysteme als Energiebasis dienen, sind nicht betroffen.
Kohlendioxid aus Kraftwerken sicher einlagern
Der Hydratabbau soll mit einer Einspeicherung von Kohlendioxid in Meeressedimenten gekoppelt werden. Flüssiges Kohlendioxid wird dazu in die Hydrat-Lagerstätten eingespritzt, um die Methanhydrate zu zersetzen und den Porenraum mit Kohlendioxid-Hydraten zu verfüllen. Die dabei gespeicherte Kohlendioxid-Menge ist laut IFM-Geomar je nach Porosität des Gesteins zwei- bis fünfmal größer als die beim Abbau gewonnene Methanmenge.
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