10 Chemie-Innovationen für eine nachhaltigere Welt
Problem: In der chemischen Industrie werden große Mengen an Gefahrstoffen umgesetzt. Dies birgt das Risiko von Freisetzung an die Umwelt, insbesondere beim Wechsel zwischen zwei Batches, wenn die Chemikalienkessel neu befüllt werden.
Ziel: Für eine nachhaltige Chemie mit verantwortungsvollem Verbrauch von Chemikalien sind neue Prozesse gefragt. Besonders das Kontaminationsrisiko sollte so weit wie möglich reduziert werden
Lösung: Statt Reaktionen im Batch – also kesselweise – zu fahren, kann die Durchflussreaktion im Rohreaktor eine sichere Alternative sein. Diese ist oft schnellerer und einfacher und hat vor allem ein geringeres Risiko, mit den verwendeten Gefahrstoffen in Kontakt zu kommen (abgeschlossenes System). Durchflussreaktionen sind schon heute immer häufiger in der Industrie vertreten. So stellt zum Beispiel Merck eine Vorstufe des Alzheimermedikaments Verubecestat im Durchflussverfahren her. Und der Pharmakonzern Pfizer analysiert bis zu 1500 Reaktionsbedingungen pro Tag in einem Durchflussreaktor. In Zukunft wird sich diese Technologie sicherlich noch weiter verbreiten.
Mehr zum Thema Flow Chemistry erfahren Sie in dem LP-exklusiven Interview über mikrostrukturierte Durchflussreaktoren mit Prof. Dr. Detlev Belder, von der Universität Leipzig. (Bild: Pixabay/Martinelle)