Laborthermostat Bedarfsgerecht temperieren
Probenmaterial oder Laborgeräte exakt zu temperieren, ist für eine Vielzahl von Laboranwendungen essenziell. Die Auswahl an Laborthermostaten ist daher nahezu so vielseitig wie ihre Anwendungen. LABORPRAXIS hat sich im Markt umgesehen und präsentiert aktuelle Entwicklungen.
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Ob Synthesen, Analytik oder Materialanalysen, Qualitätskontrolle, Laboranalysen oder Biotechnologie – unzählige Laboranwendungen bedürfen einer exakten Temperierung von Probenmaterial oder Laborgeräten. Diese Aufgabe übernehmen zuverlässig Laborthermostate, die heute in unterschiedlichsten Ausführungen zahlreich im Laborgerätemarkt vertreten sind. Je nach Anwendung kann dabei auf recht speziell zugeschnittene Temperierlösungen zurückgegriffen werden. Dies ist wichtig, denn die exakte Temperierung über häufig längere Zeiträume erfordert natürlich einen relativ hohen Energieaufwand. Um Kosten zu minimieren, sollte daher ein Thermostat passender Dimension, Temperierleistung sowie mit angepasstem Arbeitstemperaturbereich gewählt werden.
Konventionelle und dynamische Temperiersysteme
Prinzipiell kann bei modernen Laborthermostaten zwischen konventionellen Bad- und Umwälzthermostaten einerseits sowie dynamischen Temperiersystemen andererseits unterschieden werden. Letztere sind insbesondere hinsichtlich der thermischen Kopplung zwischen Thermostat und Anwendung optimiert und ermöglichen sehr schnelles Aufheizen und Abkühlen – sie sind also zeitsparend in der täglichen Arbeit. Huber Kältemaschinenbau bietet in dieser Geräteklasse die so genannten Unistate: In diesen hydraulisch dichten Umwälzthermostaten ohne Temperierbad ersetzt, für thermisch bedingte Volumenänderung bei extern geschlossenen Systemen, ein Ausdehnungsgefäß das konventionelle Bad. Zur Temperierung offener Bäder wird das Expansionsgefäß einfach abgesperrt. Durch dieses Prinzip verringern sich die zu temperierenden Massen und damit erhöhen sich die Temperaturänderungsgeschwindigkeiten (s. Abb. 2).
Julabo bietet als dynamisches Temperiersystem beispielsweise die Gerätelinie Presto, die sich neben ihren sehr kurzen Aufheiz- und Abkühlzeiten auch durch große Arbeitstemperaturbereiche ohne Wärmeträgerwechsel auszeichnet.
Konventionelle Bad- und Umwälzthermostate arbeiten hydraulisch mit offenem Bad. Bei offenen Thermostatbädern ist die Badflüssigkeit zur Atmosphäre nicht abgedichtet, also offen und drucklos. Bei der internen Temperierung wird das zu temperierende Objekt direkt im Thermostatenbad platziert. Bei der externen Temperierung wird zwischen einer extern offenen Anwendung oder extern geschlossenen Anwendung unterschieden. Bei der extern offenen Temperierung muss das Badniveau auf beiden Seiten geregelt werden. Bei der extern geschlossenen Temperierung ist das atmosphärisch offene Thermostatbad gleichzeitig Expansionsgefäß für thermisch bedingte Volumenänderungen.
Einfache Bedienung und geringer Platzbedarf
Neben den eigentlichen Temperierfunktion spielen für den Anwender häufig auch Aspekte wie die einfache, übersichtliche Bedienung mit praxisnahen Funktionen und Sicherheitseinstellungen aber auch ein möglichst geringer Platzbedarf (inklusive dem Raum für Anschlüsse sowie Zu- und Abluft) sowie Zuverlässigkeit und Langlebigkeit eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung.
Hier finden Sie eine Marktübersicht von Herstellern von Laborthermostaten (registrierungspflichtig). Die Unternehmen hatten die Möglichkeit, zwei Systeme aus ihrem Portfolio vorzustellen. Die Übersicht wurde anhand von Selbstauskünften der Unternehmen erstellt und erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
* Dr. I. Ottleben: Redaktion LABORPRAXIS, E-Mail: ilka.ottleben@vogel.de
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