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Desinfektionsmittel

Chlor in Wasser und die Folgen

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Jede Grenzwertdiskussion führt letztlich zur Frage, in welcher Menge eine Substanz gesundheitsgefährdend sein kann. Im Zusammenhang mit den HAA scheint die Diskussion überfällig vor allem auch, weil in früheren Studien im Urin von Kindern und Erwachsenen, die in Chlorwasser geschwommen waren, deutlich erhöhte Werte von HAA festgestellt wurden [6]. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei das Gesundheitsrisiko, das von Nebenprodukten der Desinfektion (DBP) ausgehe, extrem gering im Vergleich zu dem Risiko das bestünde, würde man darauf verzichten, Wasser zu desinfizieren [7]. Indes erscheint es geboten, im Interesse der Verbraucher das Ausmaß einer möglichen Belastung von Trink- oder Badewasser durch DBP im Rahmen routinemäßiger Kontrollen zu überwachen.

Aus Sicht von David Benanou und Kollegen bedarf es einer effizienten Methode, um die HHA-Bestimmung für Routineanwendungen zu erleichtern. Die von der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA präferierte GC/ECD-Methode (US EPA 552.3) [8] sei richtungsweisend, jedoch auch sehr komplex, zeitaufwändig und lösemittelintensiv, zudem limitiere die aufwändige manuelle Probenvorbereitung den Durchsatz auf acht bis neun Proben pro Arbeitstag, sagt der Wissenschaftler. Mit dem Ziel, die Effizienz der Bestimmung zu steigern, haben er und seine Kollegen die Analyse miniaturisiert und automatisiert [6].

Halogenierte Essigsäuren im Fokus

Im Zentrum ihrer Methode stehen der Anreicherungsschritt der vergleichsweise gering konzentrierten HAA sowie deren Derivatisierung. HAA sind von Natur aus sehr polar und nur schwer gaschromatographisch zu trennen. Der Zeitbedarf für die Bearbeitung einer Probe beträgt aufgrund der Automatisierung auf einem Gerstel-Multi-Purpose-Sampler (MPS) jedoch nur einen Bruchteil der sonst üblichen Zeit, zudem ließe sich die Analyse durch eine zeitliche Verschachtelung von Probenvorbereitung und GC-Lauf (Prep-Ahead-Funktion) beschleunigen, was einen Durchsatz von 32 Proben pro Tag ermögliche – bei einem manuellen Arbeitsaufwand von nur einer Stunde und einem geringen Lösemittelverbrauch. Die Bestimmungsgrenze liege bei 1 ppt; die Methode wurde für alle untersuchten HAA validiert und zeuge insgesamt von guter Linearität (0,5 bis 50 ppb) und Wiederholbarkeit (1 bis 40 ppb, n = 3), berichtet David Benanou.

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