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Unkrautbekämpfung im Gleis Deutsche Bahn auf der Suche nach Alternativen zu Glyphosat

Redakteur: MA Alexander Stark

Die Deutsche Bahn war bisher der größte Einzelabnehmer des Unkrautvernichters Glyphosat. Jährlich wird eine Wirkstoffmenge von 65 Tonnen eingesetzt, um die Gleise frei von Vegetation zu halten. Nun will der Konzern ganz auf das Mittel verzichten und sich nach alternativen Methoden umsehen. Gleichzeitig ist sich Hersteller Bayer sicher, dass Glyphosat auch weiterhin eine wichtige Rolle in seiner Produktpalette spielen wird.

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Die Deutsche Bahn will Glyphosat durch alternative Verfahren ersetzen.
Die Deutsche Bahn will Glyphosat durch alternative Verfahren ersetzen.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Berlin; Leverkusen – Unkraut im Schotterbett der Gleise kann negative Auswirkungen auf die Stabilität haben und den Bahnverkehr negativ beeinflussen. Deshalb setzt die DB speziell zugelassen Herbizide ein, um diese zu bekämpfen. Neben gehört Flazasulfuron und Flumioxazin gehört dazu auch der Unkrautbekämpfer Glyphosat. Der Einsatz dieser Pflanzenschutzmittel erfolgt laut Bahn in enger Absprache mit den zuständigen Behörden und auch nur dort, wo es unbedingt erforderlich sei.

Im Jahr 2017 wurden bei einer Gleislänge von rund 60.500 km rund 93 % der Gleise mit Herbiziden behandelt, schreibt der Konzern auf seiner Internetseite. Die Diskussionen zum Glyphosat verfolge man als Anwender intensiv. Weiter heißt es, dass die Bahn jedoch derzeit auf die chemische Vegetationskontrolle angewiesen sei, da es alternative Verfahren für den Gleisbereich im Moment noch nicht gäbe. Aktuellere Informationen hat hierzu die Wirtschaftswoche: Dem Magazin zufolge will das Unternehmen Glyphosat nun doch durch andere Produkte ersetzen. Zusammen mit dem Bundesumweltministerium wolle man ein Forschungsprojekt starten, sagte Infrastrukturvorstand Roland Pofalla gegenüber der Wirtschaftswoche. So könnte die sogenannte Verkrautung der Gleise beispielsweise durch Heißwasser, Elektroschocks oder energiereichem UV-Licht bekämpft werden.

Bayer will seine Umweltbilanz verbessern

Seit der Übernahmen von Monsanto, dem Hersteller von Glyphosat, hat Bayer mit Klagen in den USA und Verbotsforderungen in Europa zu kämpfen. Das Unternehmen hat deshalb angekündigt, mit einer Reihe von Maßnahmen sein Engagement in puncto Transparenz und Nachhaltigkeit verstärken.

So will Bayer die Umweltbilanz seiner landwirtschaftlichen Produkte verbessern und bis 2030 die Auswirkungen auf die Umwelt um 30 % verringern. Dafür will das Unternehmen neue Technologien entwickeln, die Menge an Pflanzenschutzmitteln reduzieren und präzisere Anwendungen ermöglichen. Das soll dabei helfen, biologische Vielfalt zu erhalten, den Klimawandel zu bekämpfen und natürliche Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen, so der Konzern.

Glyphosat soll dennoch weiterhin eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und in der Produktpalette von Bayer spielen. Gleichzeitig will das Unternehmen in den kommenden zehn Jahren rund 5 Milliarden Euro in zusätzliche Methoden zur Unkrautbekämpfung investieren. Zusätzlich sollen Partnerschaften mit Unkrautforschern weltweit vertieft, um dabei zu helfen, kundenspezifische Lösungen auf lokaler Ebene zu entwickeln.

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