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Spectaris LADS-Hack Vol. 4 Hackathon für Laborstandard

Ein Gastbeitrag von Matthias Schuh, Essentim Lesedauer: 4 min

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Für zwei Tage wurde der „Connectivity Space“ von Labforward zum Austragungsort eines Hackathons für den Kommunikationsstandard LADS OPC UA. Ein Veranstaltungsbericht.

Abb.1: Gruppenfoto der Hackathon-Teilnehmer
Abb.1: Gruppenfoto der Hackathon-Teilnehmer
(Bild: Essentim)

Zum vierten Mal trafen sich leidenschaftliche Programmierer und Software-Entwickler zum LADS-Hack – einem Hackathon zu LADS (Laboratory and Analytical Device Standard). Austragungsort des Events war der Connectivity Space von Labforward, den Dr. Simon Bungers am Vorabend des Hackathons auf dem Spectaris Branchtentag als „a place to inspire“ und „a place to connect“ angekündigt hatte. Bei einem gemeinsamen Frühstück mit Gästen des Branchentages und den Hackathon-Teilnehmern war bereits die Inspiration und der Vernetzungsgeist zu spüren. Der Connectivity Space mit den in ein modernes Bürokonzept eingebetteten Laboreinrichtungen und -geräten befeuerte Diskussionen dazu, wie sich Arbeitsabläufe im Labor zum Vorteil der Anwender optimieren lassen. Mit dieser Energie starteten die „Hacker“ in den LADS-Hack Vol. 4. Gegenstand eines LADS-Hack sind primär zwei Themenfelder:

  • 1. Heranführen und Ausbilden der Software- und Hardwareentwickler an der Materie des Standards.
  • 2. Prüfen der aktuellen Version des Standards auf Ecken und Kanten (Cornercases), die noch beseitigt werden müssen.

Die Arbeit an diesen Feldern wird dabei durch die Motivation unterstützt, mit einer „einheitlichen“ Sprache (LADS) für die Welt der Labor- und Analysegeräte Herausforderungen zu überwinden, die bei Anwendern im Labor und der Industrie selbst Hemmnisse in der Digitalisierung darstellen.

Programmieren in Teamarbeit

Als Einführung für den Hackathon fasste Dr. Matthias Arnold, CTO der LADS OPC UA Companion Specification, in einer Präsentation zusammen, welche Hürden sich im digitalisierten Laborumfeld ergeben und welche Neuerungen in der aktuellen Entwicklungsversion des Standards vorliegen. Danach teilten sich die Teilnehmer in verschiedene Gruppen auf. Die Anwesenden kamen von Agilent, Analytik Jena, Berthold Technologies, Byonoy, Brand, Essentim, Eckert & Ziegler, Labforward, Ospin, Smart Lab Solutions, Gerstel, Netzsch, Julabo, Pantabio, ISS Business School und der Universitätsmedizin Göttingen

Abb.2: Prozess der Umsetzung einer LADS OPC UA Schnittstelle für ein Labor- und Analysegerät
Abb.2: Prozess der Umsetzung einer LADS OPC UA Schnittstelle für ein Labor- und Analysegerät
(Bild: Essentim)

Abhängig vom so genannten Technologie-Stack bzw. von den genutzten Programmiersprachen (z. B. C, C#, JAVA…) bildeten sich Gruppen in den jeweiligen Produkten. Die Moderation übernahmen bereits erfahrene Entwickler aus vorhergegangenen Hackathons und sicherten damit ihren Kollegen die nötige Starthilfe, um den Hackathon für alle zu einem Erfolg werden zu lassen. Das Team setzte sich mit dem Fundament OPC UA auseinander und realisierte als Gerätehersteller typischerweise als Erstes einen „OPC UA Server“. Im Anschluss wurde das LADS-Informationsmodell in diesen Server geladen, welches schließlich mit entsprechender Client-Software visualisiert und genutzt werden kann. Abbildung 2 zeigt den detaillierten Prozess, beginnend mit der Analyse des Laborgerätes bis zum ausgelieferten Informationsmodell durch den OPC UA Server.

Austausch mit OPC-Präsident Hoppe

Ein lang anvisiertes Novum auf diesem LADS-Hack war auch eine Gruppe an Produktmanagern, die sich zusammenfanden, um den Mehrwert von LADS OPC UA kritisch zu diskutieren und herauszuarbeiten. Dabei wurden unter der Moderation von Michael Weber, ISS Business School, die Perspektiven unterschiedlicher Personas erarbeitet. So z. B. die nach innen gerichtete Sicht eines Laborgeräteherstellers auf Faktoren wie Investitionssicherung und Komplexitätsreduktion als auch die nach außen gerichtete Sicht mit den konkreten Vorteilen für Anwender. Besonderen Einsatz gab LADS-CTO Arnold: Er funktionierte kurzerhand einen kleinen Besprechungsraum zu „seinem Büro“ um und widmete sich dort den teilnehmenden Teams individuell. Dabei führte Arnold durch die jeweiligen Informationsmodelle, die er als Startpunkt für unterschiedliche Gerätetypen erarbeitet hatte. Die Teilnehmer waren auch in der Lage, individuelle Fragestellungen im Detail zu klären und so entstand aus einem Gespräch der konkrete Impuls, den Standard um einen Aspekt für die Version 1.0 zu erweitern.

Das vom Organisationsteam von Labforward organisierte Catering hielt die geistige Leistungsfähigkeit aller Beteiligten auf einem optimalen Niveau, sodass bis zu später Stunde fleißig an den einzelnen Projekten gearbeitet wurde. Ein weiteres besonderes „Schmankerl“ stellte am Vormittag von Tag 2 noch der Austausch mit Stefan Hoppe, Präsident der OPC Foundation, dar, der extra angereist war, um sich einen Eindruck vom Hackathon zu verschaffen. Hoppe berichtete dabei mit viel Witz, wie die Reise von OPC UA im Kleinen begann und sich in den vergangenen Jahren zum De-Facto-Standard für Industrie 4.0 entwickelte. Das mittlerweile enorm umfangreiche und weiter stark wachsende Ökosystem von OPC UA und die mehrfach durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bestätigte IT-Sicherheit waren nur ein paar Beispiele einer Vielzahl von positiven Faktoren, die der Präsident der OPC Foundation für OPC UA ins Feld führte – und die nun mittels LADS OPC UA auch der Labor- und Analysentechnik zur Verfügung stehen.

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Ein richtungsweisendes Ergebnis

Am Ende des LADS-Hack Vol. 4 waren alle Teilnehmer, auch die Neuankömmlinge, in der Lage, OPC UA Server ihrer Geräte bzw. funktionierende Clients in ihrer Software zu präsentieren. Ergebnisse, die in den nächsten Wochen und Monaten beispielsweise auf der Hannover Messe, der Labvolution („LADSvolution“ auf der Smart-Lab-Fläche) oder der Future Labs live zu sehen sein werden, während die Joint Working Group die Veröffentlichung der Version 1.0 im Herbst dieses Jahres vorantreibt. Es bleibt ein extrem positiver Eindruck zur Arbeit der Community an einem wegweisenden Standard für Industrie und Anwender. Dank gilt auch den Ausrichtern von Labforward für die Organisation und den besonderen Ort, der mit dem „Connectivity Space“ geschaffen wurde.

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