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Schülerwettbewerb Jugend forscht

MINT-Nachwuchsförderung durch Jugend forscht – ein Beispiel

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Wertvolle Zeit für den MINT-Nachwuchs

Seit der Gründung finanziert sich der Wettbewerb überwiegend aus Sponsoring: Bundesweit rund 250 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft richten die Wettbewerbe aus, stiften Preise und fördern weitere Aktivitäten. „Die Gesamt-Wirtschaftskraft, die hinter einem Wettbewerb steht, beträgt 10 bis 12 Millionen Euro“, erläutert Baszio. Als eines von drei Patenunternehmen für die Region Bremen-Nord ist auch der Laborausrüster Omnilab-Laborzentrum Teil des Netzwerks „Jugend forscht“. Das Bremer Unternehmen hat sich vor drei Jahren bewusst für diese Form der aktiven Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses entschieden. „Das Engagement, das wir uns mit den anderen Patenunternehmen und vielen weiteren Sponsoren und Förderern teilen, liegt für einen Regionalwettbewerb bei etwa 20 000 Euro reine Sachmittel“, sagt Joachim Jürgens, Geschäftsführer bei Omnilab.

Viel wichtiger sei darüber hinaus aber vor allem das Engagement der Mitarbeiter, also die Zeit, die das Unternehmen in den Wettbewerb hineingebe. „Während des Wettbewerbs sind insgesamt etwa zehn Personen mit dessen Ausrichtung beschäftigt. Ganzjährig sind dies die jeweiligen Patenbeauftragten der drei Patenunternehmen. Pro Regionalwettbewerb sind etwa 150 Teilnehmer mit 50 bis 70 Arbeiten, dazu 20 bis 35 Betreuungslehrer und 20 bis 25 Juroren rundum zu betreuen“, erläutert Eva-Maria Rieger, zuständig für PR und Kommunikation/Marketing bei Omnilab. „Letztlich geht es darum, einen würdigen Rahmen für die Schüler zu schaffen, die sich mit ihren Projekten enorm eingebracht haben“, betont Jürgens. „Es ist viel Arbeit, macht sehr viel Freude und durch die Vernetzung und die interessanten Kontakte, die sich aus unserer Mitarbeit bei Jugend forscht ergeben, können wir natürlich auch als Unternehmen in unterschiedlichster Weise profitieren“, ergänzt Rieger.

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Kontakte und Freiräume nutzen

Auch für das „Herz" von Jugend forscht, die Schülerinnen und Schüler selbst, scheint dieser Auf- und Ausbau ihres eigenen, persönlichen Netzwerkes ganz wesentlicher Benefit des Wettbewerbs zu sein. „Je näher es in Richtung Schulabschluss geht, desto attraktiver wird es für die Schülerinnen und Schüler, z.B. im Rahmen eines Sonderpreises, einen Praktikumsplatz zu gewinnen“, sagt Carsten Pieper, der selbst viele Jahre als Betreuungslehrer für Jugend forscht tätig war und nun designierter Landeswettbewerbsleiter für Bremen ist. „Auf diese Weise wirkt Jugend forscht nachhaltig – die Schülerinnen und Schüler gewinnen Kontakte, gewinnen Praktika, gewinnen Einblicke in Arbeitsfelder und gerade die Tatsache, dass so viele Professionals als Juroren und Gesprächspartner vor Ort sind, ist für die Schülerinnen und Schüler ein enormer Gewinn“, ergänzt Renate Raschen, Wettbewerbsreferentin bei der Senatorin für Bildung und Wissenschaft in Bremen. „Die Freie Hansestadt Bremen fördert Wettbewerbe im Rahmen der Begabungs- und Begabtenförderung – z.B. auch durch die Unterstützung derjenigen, die das Potenzial der Schülerinnen und Schüler am besten erkennen können, sie betreuen und motivieren: unsere engagierten Lehrkräfte.“ Zur viel diskutierten Frage, ob die auch im Zuge von G8 stark verdichteten Lehrpläne überhaupt genügend Raum für forschendes Lernen und Kompetenzentwicklung lassen, ist Raschen der Ansicht, dass die Rahmensetzungen in den Bildungsplänen und die Kontingentstundentafeln bereits viele Freiräume bieten, diese aber nicht immer vollständig ausgeschöpft werden.

Die Lehrer dabei zu unterstützen, Gestaltungsmöglichkeiten zu erkennen und neue Ideen für forschendes Lernen und außerschulische Lernorte zu entwickeln, ist Ziel spezieller Fortbildungsprogramme von Jugend forscht, die in Zukunft noch weiter ausgebaut werden sollen. Gleichzeitig will die Stiftung auch die breite außerschulische Verankerung des MINT-Bereichs in der Gesellschaft – analog zum Ansatz öffentlicher Sportvereine oder staatlicher Musikschulen – durch den weiteren Aufbau so genannter Schülerforschungszentren stärker fördern.

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