Bewegung im Markt für Labordiagnostik Perkin-Elmer will für 1,3 Mrd. Euro Euroimmun übernehmen
Das deutsche Labordiagnostik-Unternehmen Euroimmun hat mit Perkin-Elmer einen Vertrag zur Übernahme unterzeichnet. Der amerikanischen Life-Science- und Analytik-Konzern will umgerechnet 1,3 Millarden Euro für Euroimmun bezahlen. Das 1987 in Lübeck gegründete Unternehmen ist auf die die Diagnostik von Autoimmun- und Infektionskrankheiten sowie Allergien spezialisiert.
Anbieter zum Thema

Lübeck – Perkin-Elmer hat ein Angebot zur Übernahme aller Euroimmun-Aktien unterbreitet. Mehrheitsaktionär, Firmengründer und Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. med. Winfried Stöcker hat den Vertrag zur Übertragung seiner Aktien bereits unterzeichnet. Die restlichen Vorstandsmitglieder werden ihre Anteile ebenfalls übertragen. Vorstand und der Aufsichtsrat der Euroimmun AG unterstützen das Vorhaben. „Ich freue mich darüber, meine Firma diesen ausgewiesenen Experten anzuvertrauen, die nach meiner Einschätzung in der Lage sind, den Fortbestand dessen zu sichern, was wir in dreißig Jahren erfolgreich aufgebaut haben“, sagt Stöcker, der sein Unternehmen 1987 in Lübeck gegründet hat. Die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens ist nach wie vor sehr positiv: In den vergangenen fünf Jahren lag das durchschnittliche Umsatzwachstum bei 19 Prozent. „Gerade deshalb gilt es, diesen Stand zu erhalten. Aus jetziger Sicht können wir uns unseren Partner aussuchen, während ich ansonsten davon ausgehen muss, dass wir im Falle meines Ablebens und der dann anstehenden Erbauseinandersetzung andere Partner bekommen würden, und dann eine Zerschlagung des Unternehmens nicht ausgeschlossen sein könnte“, sagt Stöcker, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feierte.
Forschung und Entwicklung weiter bei Euroimmun
Forschung und Entwicklung sollen weiterhin bei Euroimmun betrieben werden. Stöcker: „Wir erhoffen uns von dem weltweit bestehenden Vertriebssystem von Perkin-Elmer zusätzliche Impulse für unser eigenes Geschäft.“ In der Zukunft wollen Euroimmun und Perkin-Elmer in vielen Bereichen kooperieren. Die Geschäftsfelder von Euroimmun sollen beibehalten werden. „Es ändern sich lediglich die Eigentumsverhältnisse an den Aktien“, stellt Stöcker klar. Zwischen den beiden Unternehmen bestehe keine Konkurrenzsituation, vielmehr ergänzten sich die Geschäftsfelder und ermöglichten vielversprechende Synergien.
„Ich bin schon sehr gespannt darauf, zwei innovative, ergebnisorientierte Kulturen mit einer gemeinsamen Mission zur Verbesserung der globalen Gesundheit zusammenzubringen“, sagt Robert Friel, Chairman und Chief Executive Officer von Perkin-Elmer. „ In den vergangenen Monaten hatte ich die Gelegenheit, Professor Stöcker und sein Führungsteam kennenzulernen. Das hat meine Überzeugung gefestigt, einen perfekten Begleiter für das gefunden zu haben, was wir in all den Jahren aufgebaut haben, und mit Perkin-Elmer gemeinsam in die nächste Erfolgsphase eintreten zu können.“ Vorstandsvorsitzender von Euroimmun wird weiterhin Prof. Dr. Winfried Stöcker bleiben.
(ID:44747657)