Bei den tierischen Produkten ergab sich ein völlig anderer zeitlicher Verlauf. Sie waren zunächst kaum belastet, weil es Monate dauert, bis ein Tier relevante Mengen von radioaktivem Cäsium über die Nahrung aufgenommen hat. Ab Frühsommer 2011 kam es aber auch bei tierischen Produkten zu Grenzwertüberschreitungen.
„Die Zahl der Personen, die aufgrund des Reaktorunglücks von Fukushima mehr als das erlaubte Millisievert pro Jahr mit der Nahrung aufgenommen haben, dürfte sehr gering gewesen sein“, sagt Georg Steinhauser. „Solche Überschreitungen dürften fast ausschließlich bei Personen vorgekommen sein, die selbst im Garten Lebensmittel angebaut oder Pilze gesammelt haben und somit die behördlichen Vorsichtsmaßnahmen umgingen.“
Zusätzliche Strontium-Messung nötig
Einen wichtigen Verbesserungsvorschlag für die japanischen Behörden haben die österreichischen Strahlenschutzexperten allerdings trotzdem: „Strontium-90 ist ein besonders schwierig nachzuweisendes Radionuklid, es wurde bisher von den Behörden ignoriert“, sagt Steinhauser. Anfangs war das auch in Ordnung so - Strontium-90 tritt nämlich immer gemeinsam mit Cäsium-137 auf. Eine Cäsium-Messung genügt nach dem Reaktorunfall also, um die Gefahr einschätzen zu können.
Längerfristig ändert sich aber das Verhältnis der beiden Nuklide: Cäsium wird relativ schnell von Mineralien immobilisiert, Strontium bleibt längere Zeit verfügbar und kann auch weiterhin von Pflanzen aufgenommen werden. Wenn man also nun weiterhin bloß Cäsium misst, unterschätzt man möglicherweise die Belastung durch Strontium-90. „Wir appellieren daher dringend an die japanischen Behörden, die Vorschriften basierend auf einer Korrelation zwischen Strontium-90 und Cäsium-137 gemäß den Erkenntnissen in unserem Paper anzupassen“, sagt Georg Steinhauser.
Originalpublikation: Stefan Merz , Katsumi Shozugawa , and Georg Steinhauser: Analysis of Japanese Radionuclide Monitoring Data of Food Before and After the Fukushima Nuclear Accident. Environ. Sci. Technol., Just Accepted Manuscript; DOI: 10.1021/es5057648; Publication Date (Web): January 26, 2015
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Stand vom 15.04.2021
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