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Gefahrstofflagerung

Gleiches mit Gleichem – Zusammenlagerung von Gefahrstoffen im Labor

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Gefahrstofflagerung – Für jeden Topf ein Deckel

Die im Labor gängigsten Gefahrstoffe lassen sich in vier große Klassen nach ihren Eigenschaften gliedern: Druckgase, entzündbare Stoffe, ätzende Stoffe und sonstige umweltgefährdende Chemikalien.

Die Lagerung von Druckgasen findet in streng geprüften Druckgasflaschenschränken statt. Das Gefährliche an Druckgasen ist, dass die Flaschen mit dem komprimierten Gas bei starker Erwärmung bersten und explodieren können. Strömt Gas aus der Flasche, so kann dies bei unsachgemäßer Lagerung nicht nur zu Bränden, sondern auch zu Vergiftungen, Verätzungen oder zu Erstickung führen – je nachdem, welche Gase gelagert werden. Druckgasflaschenschränke sollten ihren Inhalt über den Zeitraum von 90 Minuten vor Hitze und Flammen schützen. Außerdem ist eine effektive Entlüftung unabdingbar, sobald explosionsgefährliche oder giftige Gase gelagert werden – zum Beispiel: Lagerung von Sauerstoff und Argon.

Auch zur Innenlagerung von entzündbaren Flüssigkeiten sollten laut deutschem Stand der Technik Sicherheitsschränke eingesetzt werden, die eine Feuerwiderstandsfähigkeit von wenigstens 90 Minuten aufweisen. Dies ist die Zeitspanne, die der Schrank im Brandfall garantiert vor seinem Inhalt schützt. So ist gewährleistet, dass entstehende Feuer nicht durch die gelagerten z.B. brandfördernden Stoffe verstärkt werden. Ebenso wie bei Druckgasflaschenschränken sorgen Brandschutzplatten in Verbindung mit speziellen Dichtungselementen zur Versiegelung des Schrankinnenraumes im Brandfall für diese Feuerwiderstandsfähigkeit.

Auch Sicherheitsschränke für entzündbare Substanzen sollten ständig entlüftet werden, da sich im Inneren gesundheitsschädliche oder explosionsgefährliche Gas-Luft-Gemische bilden können. Zusätzlich muss dafür gesorgt werden, dass Leckagen sicher in geeigneten Bodenauffangwannen erfasst werden – z.B. Lagerung von Isopropanol oder Aceton.

Säuren und Laugen haben selten brandgefährliche Eigenschaften. Deshalb muss bei der Konstruktion der Gefahrstofflagerungschränke nicht auf Feuerwiderstandsfähigkeit geachtet werden. Die Gefahrenquellen liegen in den reizenden und ätzenden Eigenschaften dieser Stoffe, weshalb hier Entlüftung besonders wichtig ist, damit sich keine Dämpfe im Schranknnenraum anstauen, die dann bei Öffnung auf den Nutzer treffen.

Schränke aus metallischem Material würden innerhalb kürzester Zeit korrodieren. Deshalb werden korrosionsbeständige sowie mit den gelagerten Substanzen verträgliche Materialien für Säuren- und Laugenschränke genutzt. Spezielle Konstruktionen ermöglichen sogar, Säuren sowie Laugen gefahrlos in einem Schrank zu lagern. Denn moderne Säuren- und Laugenschränke sind in zwei Kammern unterteilt, die nicht nur separat zu öffnen sind, sondern auch separat durchlüftet werden, sodass die diversen Gase erst in der ständig gut belüfteten Abluftanlage aufeinandertreffen – zum Beispiel: Lagerung von Phosphorsäure.

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