Mikroskopie in der Gemmologie - „Fehler“ mit exklusiver Ästhetik
Einschluss einer Fruchtfliege in Baltischem Bernstein. Fundort: baltische Ostseeküste. Bernstein ist ein fossiles Baumharz, das im vorliegenden Fall vor ca. 35 - 40 Millionen Jahren in Wäldern im Gebiet des heutigen Baltikums entstanden ist. Bernstein enthält gelegentlich Einschlüsse von Insekten, Spinnen, kleinen Wirbeltieren u.a., die auf dem Harz kleben geblieben sind und von nachfolgenden Harzlagen überdeckt und so exzellent konserviert wurden. Nach dem Absterben des Baumes wurden die Harzknollen in Flüsse und nachfolgend in Meer gespült, wo sie im Sediment eingebettet fossilisiert wurden. Obwohl Bernstein eine amorphe Substanz und theoretisch optisch isotrop ist, können im polarisierten Licht die Fliessstrukturen des Bernsteins aufgrund interner Spannungen sichtbar gemacht werden, ebenso die Spannungen, die durch die Einschlüsse verursacht werden. Der Einsatz von polarisierten Licht und dem Rot-1 Kompensator bewirkt die intensiven Farben im ansonsten goldgelben Bernstein. (Bildbreite: ca. 4 mm; Durchlicht; gekreuzte Polarisatoren; Rot-1 Kompensator; Bild: Michael Hügi, Schweizerische Gemmologische Gesellschaft SGG)
(Archiv: Vogel Business Media)
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