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Die Revolution, die vor 40 Jahren einige Start-Up-Firmen in Kalifornien angeschoben haben, macht vor etablierten Unternehmen nicht halt. "Technische Megatrends brauen sich zu einem globalen Orkan zusammen," erklärte Dr. Helmut Linde, Global Head of Data Science & Analytics bei Merck. Doch berge dies nicht nur Risiken, sondern auch eine Reihe Chancen.
Entscheidend sei, digitale Geschäftsmodelle aufzubauen und den Wandel in bestehenden Organisationen voranzutreiben. Dabei müssten sich Chemie- und Pharmafirmen auch mit künstlicher Intelligenz auseinandersetzen und analysieren, welche Auswirkungen auf aktuelle Geschäftsmodelle zu erwarten sind.
Auch Big-Data und Datenanalyse seien Schlüsseltechnologien. Geht es nach Linde, sollte künftig ein „Chief Digital Officer“ für Chemie- und Pharmaplayer selbstverständlich sein.
Neues Denken vom Hörsaal bis zum Reaktor
Es gelte, den Wandel aktiv zu gestalten, ist sich Innovationspraktiker von Heimburg sicher. „Disrupt or be disrupted“ sei das Motto. Wissenschaft wie Industrie sind gefordert, die Chemie vom Hörsaal bis zum Reaktor neu aufzustellen.
Die bisherige Arbeitsteilung zwischen Grundlagenforschung der Hochschulen und Produktentwicklung in den Firmen führe oft zu nur inkrementellen Verbesserungen und zögerlichem Umsetzen, stellt Harvard-Professor George McClelland Whitesides fest. Wolle die Chemie ihr ganzes Potenzial entfesseln, dürfe Sie nicht nur auf einzelne Moleküle schauen, sondern alles im Blick haben „was mit Molekülen zusammenhängt“, so Whitesides.
Das Schicksal selbst bestimmen
„Mit Innovationen bestimmen Sie ihr Schicksal“, ist sich von Heimburg sicher. Francis Bacons berühmter Ausspruch, das Wissen Macht bedeute, gelte im Informationszeitalter, in dem Wissen ein globales Massengut ist, nicht mehr. Nur wer aus Wissen Innovation und aus Innovation Werte schaffe, werde bestehen. Entscheidend sei die Bereitschaft zur Veränderung und die Fähigkeit zu Fokussierung – Egal, ob ein Unternehmen auf ein oder einhundert Jahre Geschichte zurückblickt.
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Handelsblatt-Tagung Chemie 2017
Chemie in der Digitalisierungsklemme?
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