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Sicherer Methodentransfer in beide Richtungen
Die Nexera-i MT von Shimadzu mit der Labsolutions-Software sind ein Beispiel für die Kombination aus speziellem
(U)HPLC-System und einer Software zur Berechnung der analytischen Bedingungen für den Methodentransfer zwischen HPLC und UHPLC in beide Richtungen. Das System verfügt über zwei separate Flusslinien, eine Linie für HPLC und eine Linie für UHPLC, die nahtlos untereinander gewechselt werden können.
Durch die Kombination von HPLC und UHPLC in einer einzigen Anlage ergeben sich gleich mehrere Vorteile. Zunächst kann die komplette Methodenübertragung in einem einzigen System erfolgen, sodass nur eine Anlage anstelle von zwei einzelnen validiert werden muss. Dadurch verringert sich natürlich auch der Bedarf an Laborplatz und der Wartungsaufwand. Zusätzlich kann durch verschiedene Kits das Systemvolumen so angepasst werden, dass auch die Methodenübertragung zwischen Geräten verschiedener Hersteller durch eine Anpassung des Totvolumens erleichtert wird.
Die Labsolutions-Software assistiert zusätzlich bei der Umrechnung der Methodenparameter beim Wechsel auf ein neues (U)HPLC-System mit dem eingebauten Methodentransfer-Tool (s. Abb. 2). Dabei werden nach Öffnen der bestehenden Methode für HPLC oder UHPLC lediglich die Abmessungen der alten und der neuen Säule eingegeben sowie die gewünschte resultierende Flussrate. Die übrigen Parameter werden automatisch von der Software errechnet; das Ergebnis kann direkt als neue Methode abgespeichert werden, ohne dass die Parameter manuell neu eingegeben werden müssen.
Praktische Beispiele zum Methodentransfer
- Schnellere Analyse von Cephalosporin-Antibiotika: Cephalosporine sind β-Lactam-Antibiotika zur oralen Dosierung oder Injektion. Im vorliegenden Beispiel wurde für elf Cephalosporine zunächst eine HPLC-Methode etabliert. Mithilfe des Methodentransfer-Tools wurden anschließend die optimalen analytischen Parameter für die UHPLC-Trennung ermittelt. Die Chromatogramme sind zusammen mit den jeweiligen analytischen Trennbedingungen in Abbildung 3 dargestellt. Durch den Wechsel von HPLC auf UHPLC konnte die Analysendauer um den Faktor drei verkürzt werden bei nahezu identischem Elutionsmuster. Während bei der HPLC-Analyse 65 Minuten pro Analyse benötigt werden, kann mittels UHPLC-Trennung ein gleichwertiges Trennergebnis in 17 Minuten erzielt werden.
- Analyse von Sulfonamiden für den Routineeinsatz: Sulfonamide sind eine Gruppe synthetischer antibakterieller Wirkstoffe und Medikamente zur Behandlung von Infektionen und anderen Erkrankungen während einer Chemotherapie. Für diese Analyten wurde jetzt eine UHPLC-Methode auf eine herkömmliche HPLC-Methode übertragen. Die UHPLC-Methode für die Trennung von neun Sulfonamiden wurde mithilfe des Methodentransfer-Tools anhand der neuen Säulendimensionen auf die HPLC-Trennung umgerechnet. Die Chromatogramme und analytischen Trennbedingungen für die jeweiligen Analysen finden sich in Abbildung 4. Durch den Wechsel auf eine deutlich längere Säule mit einem größeren Partikeldurchmesser ergibt sich zwar eine längere Trennung von ca. 20 Minuten anstelle von 5 Minuten in der UHPLC, die Trennung selbst ist aber nahezu identisch.
* Dr. Isabelle Möller: Shimadzu Deutschland GmbH, 47269 Duisburg
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