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Autoimmunerkrankungen Zu viel Salz könnte Entstehung von Autoimmunerkrankungen fördern

Redakteur: Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Erhöhter Salzkonsum kann zu einem massiven Anstieg einer Gruppe von aggressiven Immunzellen führen, die an der Auslösung von Autoimmunerkrankungen beteiligt sind. Das hat jetzt eine internationale Studie gezeigt, an der u.a. Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg beteiligt waren.

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Zu viel Salz könnte Entstehung von Autoimmunerkrankungen fördern.
Zu viel Salz könnte Entstehung von Autoimmunerkrankungen fördern.
(Bild: David Ausserhofer/ Copyright: MDC)

Berlin, Erlangen – In der westlichen Welt nehmen Autoimmunerkrankungen immer mehr zu. Das haben Forscher in den vergangenen Jahrzehnten beobachtet. Da dieser Anstieg nicht allein über erbliche Faktoren erklärbar ist, vermuten sie, dass die starke Zunahme dieser Krankheiten mit Umweltfaktoren zusammenhängt. Im Verdacht stehen unter anderen Veränderungen im Lebensstil und den Ernährungsgewohnheiten in Industrieländern. Zum Beispiel ernähren sich die Menschen in Industrieländern häufiger von Fertignahrung und „Fast Food“. Diese Nahrungsmittel können erheblich mehr Kochsalz als selbstgekochte Mahlzeiten enthalten.

Einen ersten Hinweis darauf, dass zu viel Salzkonsum möglicherweise einer der Umweltfaktoren sein könnte, der tatsächlich den Anstieg von Autoimmunerkrankungen befördern kann, liefert jetzt eine Studie.

Ernährung hat Auswirkung auf das Immunsystem

Vor einigen Jahren hatte Prof. Jens Titze von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gezeigt, dass Kochsalz die Fresszellen des Immunsystems beeinflusst. Unabhängig davon konnten Dr. Markus Kleinewietfeld und Prof. David Hafler (beide Harvard Universität, USA) im Menschen Veränderungen von CD4-positiven T-Helferzellen (Th) beobachten, welche im Zusammenhang mit bestimmten Ernährungsgewohnheiten standen.

Die Frage, die sich stellte war, ob Kochsalz hier eine Rolle spielt und auch auf andere Immunzellen einwirken kann. Helferzellen werden von Botenstoffen (Zytokinen) anderer Zellen des Immunsystems alarmiert, wenn Gefahr im Verzuge ist. Sie aktivieren und „helfen“ dann weiteren Effektorzellen, damit diese den oder die Gegner des Körpers ausschalten. Zu dieser Gruppe gehören auch die T-Helferzellen, die Interleukin 17 produzieren und deshalb kurz Th17 heißen. Interleukine sind ebenfalls Botenstoffe des Immunsystems, die die Abwehr regulieren.

Es zeigte sich, dass die Th17-Immunzellen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Autoimmunerkrankungen spielen.

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