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Forschungsstipendium für Immunologin Bakterien verstehen, um Krebs besser zu behandeln

Quelle: Pressemitteilung

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Krebs zu bekämpfen, ist eine schwierige Aufgabe. Einen speziellen Ansatz hat eine Doktorandin am Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung im Blick. Sie untersucht die Wechselwirkung von Bakterien mit Tumorzellen. Daraus könnten neue Therapieansätze gegen Krebs entstehen. Das Projekt wird gefördert von der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp.

Förderung eines neuen Forschungsprojekts: HIRI-Direktor Prof. Dr. Jörg Vogel (l.) und Dr. Gunther Schunk, Vorstandsvorsitzender der Vogel Stiftung, mit Stipendiatin Valentina Cosi an der anaeroben Werkbank im Labor.
Förderung eines neuen Forschungsprojekts: HIRI-Direktor Prof. Dr. Jörg Vogel (l.) und Dr. Gunther Schunk, Vorstandsvorsitzender der Vogel Stiftung, mit Stipendiatin Valentina Cosi an der anaeroben Werkbank im Labor.
(Bild: HIRI / Luisa Macharowsky)

Würzburg – In der menschlichen Mundhöhle wimmelt es nur so vor Leben. Das feucht-warme Milieu bietet zahlreichen Bakterien ein Zuhause, die gemeinsam die so genannte Mundflora ausmachen. Zu ihnen gehören auch die Fusobakterien, die bei gesunden Menschen natürlicher Teil der Mundflora sind. Allerdings werden diese Mikroorganismen auch mit einem fortschreitenden Tumorwachstum bei Dickdarm-, Speiseröhren- und Brustkrebsvarianten in Verbindung gebracht. Indem die Keime das Krebsgewebe besiedeln, stehen sie in direktem Austausch mit den bösartigen Zellen und dem menschlichen Immunsystem. „Wenn wir die Fusobakterien aus dieser Wechselwirkung entfernen könnten, so sollten wir damit auch das Tumorwachstum beeinflussen können“, hofft Valentina Cosi. Um dies zu erforschen, wird die Doktorandin am Würzburger Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) jetzt als Stipendiatin der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp gefördert.

Eine neue Klasse medizinischer Wirkstoffe im Fokus

Cosi beschäftigt sich mit den so genannten Antisense Oligomeren (ASOs) – kurzen Nukleinsäureketten. „Herkömmliche Arzneimittel sind zum Beispiel darauf ausgelegt, die Funktion bestimmter Eiweißmoleküle zu hemmen“, sagt die Doktorandin. „Antisense Oligomere setzen bereits im Entstehungsprozess solcher Proteine an, um hier gezielte Veränderungen herbeizuführen.“ Das funktioniert, weil ASOs direkt an eine Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) binden können, also an den Bauplan eines Proteins. „Wenn wir auf molekularer Ebene verstehen, wie genau die Fusobakterien mit den Tumorzellen und dem Immunsystem interagieren, dann könnten maßgeschneiderte Therapieansätze auf Basis von Antisense Oligomeren entwickelt werden, die die Keime im menschlichen Krebsgewebe ausschalten“, erklärt Cosi.

Über das Fellowship-Programm

Im Jahr 2018 starteten die Würzburger Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp und das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) ihr erstes Forschungsstipendium. Die Kooperationspartner ermöglichen mit ihrem Fellowship-Programm herausragenden Nachwuchswissenschaftlern die Aus- und Weiterbildung im Rahmen einer Promotion. Zum Jahresbeginn 2022 wurde die zweite Förderperiode eröffnet. In dieser stellt die Vogel Stiftung über einen Zeitraum von drei Jahren Mittel in Höhe von insgesamt 90.000 Euro zur Verfügung. Valentina Cosi ist nach Darshana Gupta bereits die zweite Wissenschaftlerin, die im aktuellen Förderzeitraum begünstigt wird. Erster Fellow des Programms war 2018 Falk Ponath. Er hatte ebenfalls an Fusobakterien und deren molekularen Eigenschaften geforscht.

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