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Praxistag Laborsicherheit begleitet LAB-SUPPLY Dresden Fachlicher Austausch über Laborsicherheit

Autor Christian Lüttmann

Erst war es ruhig, jetzt geht es Schlag auf Schlag: Präsenzveranstaltungen wie der Praxistag Laborsicherheit sind endlich wieder möglich und werden von den Interessenten gerne wahrgenommen. Dies zeigte sich am 2. September in Dresden, wo sich Anwender aus dem Labor zur Fortbildung in Sachen Sicherheit am Arbeitsplatz trafen. In den Pausen profitierten sie von der zeitgleich laufenden LAB-SUPPLY, die insgesamt rund 220 Besucher anzog und noch an fünf weiteren Standorten dieses Jahr stattfinden soll.

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Wer nicht aus demselben Büro kam, saß beim Praxistag Laborsicherheit mit gebührendem Sicherheitsabstand zu den anderen Teilnehmern – eine von verschiedenen Hygienemaßnahmen gegen die Corona-Pandemie.
Wer nicht aus demselben Büro kam, saß beim Praxistag Laborsicherheit mit gebührendem Sicherheitsabstand zu den anderen Teilnehmern – eine von verschiedenen Hygienemaßnahmen gegen die Corona-Pandemie.
(Bild: LABORPRAXIS, Krause)

Dresden – Sicherheit ist ein Thema, das nicht nur im Alltag relevant, sondern auch und gerade im Labor besonders wichtig ist. Schließlich bewegt man sich dort üblicherweise in einem Bereich mit erhöhtem Risiko, wenn man mit Gefahrstoffen experimentiert, Glasapparaturen zusammenstellt oder einfach nur am Ende des Tages den Laborarbeitsplatz aufräumt.

Um den Berufsalltag auch in Zukunft sicher zu meistern, haben sich am 2. September 15 Laborantinnen und Laboranten in Dresden eingefunden. Dort fand, unter zusätzlichen Hygienevorschriften wegen der Corona-Pandemie, der zweite Praxistag Laborsicherheit statt. Das Veranstaltungsformat war 2019 in Köln eingeführt worden.

In sechs Fachvorträgen und beim gegenseitigen Erfahrungsaustausch bildeten sich die Teilnehmer zum Thema Laborsicherheit fort und schärften ihr Risikobewusstsein. Vom scheinbar trivialen Handschuh-ausziehen – einer oft unterschätzte Kontaminationsgefahr, die gleich von zwei Referenten adressiert wurde – über den Umgang mit Gefahrstoffen am Wägearbeitsplatz bis hin zur sicheren Chemikalienlagerung kamen viele wichtige Aspekte der Laborsicherheit zur Sprache.

Ordnungshilfe als Unfallschutz im Abzug

Ein Highlight war die lebhafte Demonstration eines typischen Laborarbeitsplatzes, die Herr Dr. Heinze und Herr Schneider von Better Basics Laborbedarf präsentierten. Mit einem Augenzwinkern stellten sie das vielen sicherlich bekannte Chaos am Laborarbeitsplatz nach: Alles ist mit Geräten, Bechergläsern und Kolben vollgestellt. In solch einem Durcheinander leidet nicht nur die Übersicht, sondern auch die Sicherheit; schnell ist ein Gefäß beim Hantieren im Abzug umgeworfen und es kommt zu einem Probenverlust, einem Sach- oder sogar einem Personenschaden.

In einer Live-Demonstration zeigte Dr. Marcus Heinze von Better Basics Laborbedarf, wie mehr Ordnung im Abzug die Arbeitssicherheit erhöhen kann.
In einer Live-Demonstration zeigte Dr. Marcus Heinze von Better Basics Laborbedarf, wie mehr Ordnung im Abzug die Arbeitssicherheit erhöhen kann.
(Bild: Better Basics Laborbedarf)

Mithilfe eines modularen Organisationssystems für Laborarbeitsplätze, dem so genannten Smart-Rack, wollen die Unternehmer eine einfache Möglichkeit bieten, wieder Ordnung am Arbeitsplatz herzustellen und freie Arbeitsfläche zu schaffen. Dies soll die Arbeitssicherheit erhöhen und effizientes Arbeiten im Labor ermöglichen. Das Smart-Rack ist nach Angaben der Entwickler die erste Systemlösung für eine unkomplizierte und effiziente Arbeitsplatzorganisation in Laboren und lässt sich nach den individuellen Bedürfnissen der Anwender anpassen.

Durchblick beim Thema sicheres Laborglas

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Thema Laborglas. Hier zeigte Referent Alexander Gronner von DWK Life Sciences, dass ihm Glas eine echte Herzensangelegenheit ist. Er führte nicht nur mit sichtlicher Leidenschaft und Vergnügen durch eine kurze Geschichte der Glasherstellung, sondern machte auch klar, wie sich ein hochwertiges Laborglas von qualitativ schlechteren Produkten unterscheidet.

Ein einfacher prüfender Blick auf die Reflexion am Rand einer Glasvorratsflasche kann hier schon Anhaltspunkte bieten: Ist die Reflexion ein gerader gleichmäßiger Streifen von unten nach oben? Oder eher eine ungleichmäßige Welle, mal dicker mal dünner? Letzteres deutet auf Schwankungen in der Wandstärke hin, die z.B. eine höhere Bruchanfälligkeit bedeuten können. Ungleichmäßige Wandstärken sind zudem beim Beheizen eines Glasgefäßes, etwa mittels Heizplatte, problematisch: Die Wärmeübertragung erfolgt dann weniger gleichmäßig, Spannungen im Glas sind höher und die Gefahr, dass vorhandene Mikrorisse zu einem Bersten des Gefäßes führen, ist letztlich größer.

In der Pause auf die LAB-SUPPLY

Parallel zum Praxistag fand auch die zweite LAB-SUPPLY-Messe dieses Jahres statt, die deutlich besser besucht war als die erste Veranstaltung in der Woche zuvor in Frankfurt. Zusammen mit den Praxistag-Teilnehmern, die in den Seminar-Pausen die Messe besichtigten, nutzten rund 220 Besucher die Gelegenheit, sich persönlich vor Ort bei den Ausstellern von Labor- und Analysetechnik über moderne Produkte und Tipps der instrumentellen Analytik zu informieren. Die Stimmung war trotz Mundschutzpflicht in der Messehalle gut, und viele der Besucher waren froh um die Möglichkeit, wieder einmal abseits von Telefonaten und Videokonferenzen mit anderen Experten ins Gespräch zu kommen.

LAB-SUPPLY Dresden 2020
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Diese Gelegenheit besteht als nächstes in Österreich, wo die LAB-SUPPLY Wien am 8. September stattfinden wird. Dort kann man in den persönlichen Austausch mit Herstellern von Labor- und Analysentechnik sowie Verbrauchsmaterialien treten und Vertriebspartner aus der Region treffen. Wer nah genug arbeitet, kann quasi in einer verlängerten Mittagspause zu ein paar Ausstellern oder einem Vortrag vorbeikommen.

Die Termine der weiteren LAB-SUPPLY-Messen in Münster, Berlin, Hamburg und Leverkusen finden Sie auf www.lab-supply.info. Dort sind auch die Ausstellerlisten sowie die Programme mit den Fachvorträgen hochgeladen, sowie ausführliche Hinweise zu dem entwickelten Hygienekonzept für Ihren sicheren Messebesuch.

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