VOC, VVOC und SVOC in Innenräumen Flüchtige organische Verbindungen automatisiert überwachen
Um den Verbraucher vor schädlichen Materialemissionen zu schützen, unterliegen im Innenraum eingesetzte Werkstoffe strengen Normen und Qualitätskontrollen. Zur Bestimmung belastender VOC/SVOC braucht es nicht nur Konzepte, sondern auch geeignete Analysengeräte und Messinstrumente.
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Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOC) aus Materialien, Bau- und Werkstoffen sowie Einrichtungsgegenständen können das Wohlbefinden und die Gesundheit derer, die sich im Innenraum aufhalten, nachhaltig beeinträchtigen. Insbesondere dann, wenn die Raumluft, um Energie zu sparen oder in Ermangelung geeigneter Belüftungssysteme, nur selten oder gar nicht ausgetauscht wird.
Damit der Verbraucher vor unnötigen Belastungen bewahrt wird, fordert der Gesetzgeber, das Emissionsverhalten von Materialien und Baustoffen, die im Innenraum eingesetzt werden, zu prüfen und zu kontrollieren. Rahmen, Regelwerke und Normen für die grundlegenden Untersuchungen und Messungen orientieren sich an den Vorgaben international anerkannter Institutionen, etwa der International Organization for Standardization (ISO) oder der American Society for Testing and Materials (ASTM), die Methoden zur Messung dieser Chemikalienemissionen entwickelt haben. In Deutschland bietet der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) mit der „Vorgehensweise bei der gesundheitlichen Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VVOC, VOC und SVOC) (s. LP-Tipp-Kasten) aus Bauprodukten“ [1] ein konkretes Bewertungsschema.
Flüchtige Schadstoffe in der Luft von Wohn- und Arbeitsräumen sowie Fahrzeugkabinen lassen sich auf Adsorbensröhrchen anreichern und unmittelbar mittels der Thermodesorptions-GC/MS (TD-GC/MS) untersuchen und bestimmen. Die Raumluftmessung ist zwar hilfreich, um den Status quo einer gegenwärtigen Belastung der Innenraumluft festzustellen. Eine Kontamination verhindert sie allerdings nicht.
Werk- und Baustoffe stets im Blick
Zielführend ist es dahingehend, das Emissionsverhalten von Baumaterialien, Werkstoffen und Hilfsmitteln, die in Innenräumen zum Einsatz kommen, mit geeigneten Prüfmethoden vorauseilend zu untersuchen und potenzielle beziehungsweise tatsächliche belastendende Ausgasungen, idealerweise vermittels eines Versuchsdesigns, mit dem sich reale Umgebungsbedingungen simulieren lassen, festzustellen. Hersteller und Produzenten sollten daher über Methoden und Verfahren verfügen, die es erlauben, „das Emissionsverhalten relevanter Produkte in unmittelbarer Nähe zum Herstellungsprozess sowie im Rahmen von Qualitätssicherungsmaßnahmen zu untersuchen, um eine potenzielle Belastung vorzubeugen“, sagt Kurt Thaxton, TD-Produktlinien-Manager von Gerstel. Das Unternehmen ist eines der führenden Anbieter analytischer Lösungen für die Thermodesorption.
Wichtiger Einsatzbereich Automobilbau
Seit mehr als 25 Jahren liefert das Unternehmen unter anderem der Automobilindustrie eine Analysentechnik, mit der sich Materialemissionen zuverlässig untersuchen und bestimmen lassen. Frühzeitig sei die Herausforderung erkannt worden, die mit der Bestimmung vor allem höher siedender halbflüchtiger organischer Verbindungen (SVOC) einhergeht. Kurt Thaxton: „SVOCs gelten als wichtigste Quelle für die als Fogging bezeichneten Ausgasungen aus Werkstoffen und Werkstoffbestandteilen, die sich unter anderem mit einem eintrübendem Effekt auf der Windschutzscheibe niederschlagen oder auch für unangenehme Gerüche im Wageninnern verantwortlich gemacht werden.“ Manche der Materialausgasungen könnten Unwohlsein und allergische Reaktionen hervorrufen.
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