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Acrylamid Gehalte an Acrylamid gesunken

Redakteur: Olaf Spörkel

Der Gehalt an Acrylamid konnte laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit innerhalb von sechs Jahren reduziert werden.

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Berlin – Kartoffelchips, Cornflakes und gerösteter Kaffee enthalten heute weniger Acrylamid als vor sechs Jahren. Auch bei Spekulatius, Mürbegebäck und Backwaren für Kleinkinder und Diabetiker konnten die Acrylamid-Gehalte laut Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vermindert werden.

Das BVL hatte 2002 gemeinsam mit den Bundesländern, der Wirtschaft und dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ein Konzept zur Minimierung der Acrylamid-Belastung in Lebensmitteln initiiert. Bei Produkten, die vergleichsweise viel Acrylamid enthalten, werden seitdem mit den Herstellern Methoden zur Reduzierung der Acrylamidgehalte entwickelt. Seit Einführung des Minimierungskonzepts wurde bei 15 000 Proben der Acrylamid-Gehalt untersucht.

EU-weites Programm zur Acrylamid-Reduktion

Seit 2008 besteht auch auf EU-Ebene ein Acrylamid-Programm, in dessen Rahmen in Deutschland zusätzlich Brot, Getreidebrei sowie Säuglings- und Kleinkindernahrung im Gläschen untersucht werden. Die bislang untersuchten Warengruppen, bei denen eine Reduzierung der Acrylamidgehalte erreicht werden konnte, werden weiterhin stichprobenartig überprüft. Um weiterhin eine ausreichende Probenzahl für eine gesicherte Aussage in allen Warengruppen zu erhalten, wird der Signalwert zukünftig in einem Zweijahresturnus ermittelt.

Die im Rahmen des Minimierungskonzepts gewonnenen Erfahrungen werden von vielen Herstellern bereits in der Praxis umgesetzt. Die Ergebnisse der letzten Jahre haben auch gezeigt, dass bei Lebensmitteln wie Lebkuchen, Knäckebrot und Röstkaffee die Minimierungsbemühungen an ihre Grenzen stoßen. Das ist immer dann der Fall, wenn ein notwendiger Erhitzungsschritt für die charakteristischen Eigenschaften des Lebensmittels maßgeblich ist.

Positiv wertet das BVL, dass sich die Verbrauchererwartung im Hinblick auf gebackene, frittierte und gebratene Lebensmittel gewandelt habe. So würden beispielsweise Pommes frites bei niedrigeren Temperaturen gebacken und somit geringere Acrylamidgehalte erzielt. Trockene und halb verkohlte Pommes frites würden von Verbrauchern heute nicht mehr akzeptiert. Ein Wandel hat sich auch bei Kartoffelchips vollzogen. Die deutsche Lebensmittelwirtschaft fördert die Forschung, prüft geeignete Kartoffelsorten und entwickelt moderne Technologien, mit denen der Acrylamidgehalt dauerhaft reduziert werden kann.

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