Gefahrstofflagerung Laborsicherheit: Wie unterscheiden sich aktive und passive Lagerung?
Für die aktive und passive Lagerung von Chemikalien gelten teils stark unterschiedliche Anforderungen an Technik und Dokumentation. Wann spricht man von aktiv, wann von passiv? Lesen Sie in diesem Beitrag und im Interview mit dem Laborsicherheitsexperten Christian Völk, worauf es bei der sicheren Gefahrstofflagerung ankommt.
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Dichlormethan aus einem Kanister in eine kleinere Vorratsflasche abfüllen – ein Vorgang, der so oder so ähnliche tausende Male in Laboratorien in der ganzen Welt durchgeführt wird. Doch worauf muss der Labormitarbeiter achten, wenn er diesen Vorgang sicherheitstechnisch sauber ausführen möchte?
Wichtig hierbei ist, den Unterschied zwischen aktiver und passiver Lagerung zu kennen. Laut dem Explosionsschutzportal der BG RCI, Punkt 2.6 sind bei der passiven Lagerung „[... ] die [...] Behälter dicht verschlossen und dürfen während des Aufbewahrens im Lager weder befüllt noch entleert noch zu sonstigen Zwecken geöffnet werden.“
Betrachtet man diese Vorschrift genauer, dann wird schnell klar, dass passive Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten in Labors eher die Ausnahme als die Regel ist. Aus diesem Grund sollte sich der Anwender auch mit den Vorschriften der aktiven Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten und Gefahrstoffen vertraut machen: Sobald aktiv gelagert wird, sind neben der TRGS (Technische Regeln für Gefahrstoffe) 526 und TRGS 510 Anlage 3 noch zusätzliche Anforderungen aus den Richtlinien TRGS 509, TRBS 2153 und DIN EN 60079-10 in den entsprechenden Gefährdungsbeurteilungen (nach TRGS 400) und den dazu gehörenden und Explosionsschutzdokumenten zu berücksichtigen.
Maßnahmen für die aktive Lagerung
Bei der aktiven Lagerung müssen Sicherheitsschränke zwingend an eine technische Lüftung angeschlossen und überwacht werden. Hierdurch wird gewährleistet, dass eine Ex-Atmosphäre und Zündgefahren vermieden werden. Um dies baulich umzusetzen bieten die Sicherheitsschränke von Düperthal eine mehrfach wirksame Lüftung:
- Objektabsaugung,
- Schrankinnenraumlüftung und
- bei Untertischschränken zusätzlich eine Bodenabsaugung.
Die Abluftkontrolle zur Überwachung der Lüftungsfunktion und somit die Einhaltung des festgelegten Explosionsschutzkonzeptes erfolgt über das neue Smart Control mit Touchdisplay. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Füllstandskontrolle der im Schrank befindlichen Behältnisse. Das Smart Control beinhaltet zur Überwachung der Abluft auch eine Füllstandsüberwachung mit Display zur Fehleranzeige und Protokollierung. Sie warnt vor Überfüllung und leistet einen proaktiven Beitrag zum Arbeits- und Umweltschutz. Sind Kanister für die Entsorgung von Lösungsmittelabfällen im Einsatz, so sollten diese aus ableitfähigem Material bestehen und für die Füllstandskontrolle mit Sensoren – Schwimmer oder kapazitiven Sensoren – auszustatten sein. Gerade beim Wechseln (s. Abb. 1) spielen leitfähige Kanister ihre Vorteile aus. Neben Füllstandskontrolle und Absaugung ist die optimale Erdung ein wichtiger Faktor, um die Entzündung von Gefahrstoffen zu vermeiden. Hier sollte der Anwender auf ein durchgängiges Erdungskonzept achten: Ableitfähige Oberflächen innen und außen, die Verbindung aller elektrisch-leitfähigen Metallbauteile sowie Potentialanschluss an Rückwand oder Schrankdecke gehören zu einem solchen Konzept. Diese Ausstattungsmerkmale bietet Düperthal beispielsweise bei den Disposal UTS Ergo line und Disposal Bench line als zertifizierte Systemlösung für Entsorgungsfragen im Umgang mit den unterschiedlichsten Chemikalien.
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