Eine Art Schaltplan des Lebens ist das Netzwerk der Protein-Protein-Wechselwirkungen, das ein Team um Prof. Dr. Erich Wanker vom Max-Delbrück-Centrum ermittelt hat. Diese „Interaktomkarte“ dokumentiert, wie sich die körpereigenen Proteine gegenseitig beeinflussen und den Organismus am Laufen halten. Mit der so ermittelten Interaktomkarte werden 195 krankheitsrelevante Proteine mit vormals unbekannten Partnern in Verbindung gebracht und 342 bisher nicht charakterisierte Proteine bekannten Signalwegen zugeordnet. „Wir haben allerdings erst einen Bruchteil der Wechselwirkungen erfasst“, sagt Prof. Dr. Erich Wanker. „Unsere Arbeit könnte der Ausgangspunkt für ein internationales Human-Interaktom-Projekt werden, das ähnlich wie das Human-Genom-Projekt, sämtliche Proteinkomplexe im menschlichen Organismus nachzeichnet.“ Das Team aus Molekularbiologen, Ingenieuren und Informatikern erhielt Ende 2008 den Schrödinger-Preis, der mit 50000 Euro dotiert ist und abwechselnd von der Helmholtz-Gemeinschaft und dem Stifterverband vergeben wird.
(Bild: Interaktomkarte zur Darstellung von Wechselwirkungen zwischen Proteinen; C.Hänig/MDC)
1/9 Zurück zum Artikel