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Allgäuer Unternehmen richtet die Labore der Welt ein Vom ovalen Melkeimer zur High-Tech-Laboreinrichtung

Autor / Redakteur: Marc Platthaus* / Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Vor fast 110 Jahren gegründet, hat sich Waldner als Marktführer im Bereich der Laboreinrichtung etabliert. Mit zahlreichen Innovationen wie der neuen All-in-One-Lösung Dimensions will das Unternehmen aus dem Allgäu seine führende Rolle in der Branche weiter ausbauen.

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(Bild: Waldner)

Die Menschen im Allgäu gelten als gemütlich und bodenständig. Die Tatsache, dass sich im beschaulichen Wangen seit fast 110 Jahren ein Unternehmen etabliert und den Standort zum technischen Herz des Unternehmens ernannt hat, mag dies bestätigen.

Dass deren Produkte aber Hightech-Forschungsabteilungen in der ganzen Welt erst möglich machen, zeigt, dass auch eine gehörige Portion Innovationsgeist in den Allgäuern stecken muss. Ob Mediendecke, Laborabzug Secuflow oder die Planung kompletter Laborprojekte – die Laboreinrichtungsexperten von Waldner Laboreinrichtungen haben sich zu einem Hidden Champion und global agierenden Unternehmen entwickelt. Und die Ideen gehen den Entwicklern in Wangen nicht aus.

Den Anfang machte die Milchwirtschaft

Die Waldner-Anfänge datieren zurück in das Jahr 1908: Der Flaschnermeister Hermann Waldner wagte den Schritt in die Selbstständigkeit und übernahm eine Flaschnerei in Wangen. Und Waldner nutzte die Gelegenheit zur Spezialisierung: Im Allgäu setzten in den Anfängen des 20. Jahrhunderts viele Landwirte auf die Milchwirtschaft und so war der Bedarf an milchwirtschaftlichen Geräten enorm. Neben der Bauflaschnerei entwickelte sich das Geschäft von Hermann Waldner so rasch zu einem geschätzten Lieferanten für die Milchwirtschaft.

Doch er ruhte sich nicht auf dem bestehenden Portfolio aus: Sein von ihm entwickelter ovaler Melkeimer wurde zum Verkaufsschlager, da er beim Melken besser zwischen die Beine passte: ein Beispiel für den Erfindergeist des Hermann Waldners. Schon vor dem zweiten Weltkrieg trat dann der älteste Sohn, Anton Waldner, in das väterliche Unternehmen ein. Er sollte die Geschichte des Unternehmens mehr als 40 Jahre bestimmen.

Anton Waldner entwickelte das Unternehmen zu einem der führenden Hersteller von Tanks, Apparaten und Geräten für die Milch- und Käserei-Industrie weiter. Nach 1945 baute Anton Waldner die Metallverarbeitung auch auf die Bereiche Verpackungsmaschinen und Trocknungstechnik aus. Und er machte Waldner mit einem Marketing-Coup überregional bekannt: Der so genannte Milchpilz – ein Verkaufsstand für Milchprodukte in Form eines Fliegenpilzes – etablierte das Unternehmen auch in anderen Teilen Deutschlands. Neben der Milch- und Nahrungsmittelindustrie wurden in dieser Zeit Chemie und Pharmazie zu wichtigen Kundensegmenten. Und hier entstand auch der erste Kontakt mit dem Thema Laboreinrichtung. Die Milchwirtschaftliche Lehr- und Forschungsanstalt, ebenfalls ansässig in Wangen, wollte in den fünfziger Jahren ihre Laboreinrichtung auf einen modernen Stand bringen. Hierfür entwickelte Waldner Massivhölzmöbel, die der Startschuss für die Serie H waren: Die erste Labormöbelserie des Unternehmens, die bis zum Jahr 1955 produziert wurde.

Seit dieser Zeit hat Waldner die Entwicklung in Laboratorien begleitet und mit ihren Einrichtungen auch maßgeblich beeinflusst. So hat man beispielsweise mit der Serie HK, bei der erstmals ein Mix aus Holz und Kunststoffmaterialien verwendet wurde, den erhöhten hygienischen Vorgaben in Laboratorien Rechnung getragen. Aber auch Flexibilität und schnelle Planung waren und sind Merkmale der Laboreinrichtungen von Waldner. In der Serie Programm 80 wurde durch das Baukastenprinzip sowohl die Konzept- als auch Umsetzungsphase von Laborprojekten erheblich beschleunigt.

In diesen Jahren hielt auch erstmals ein heute nicht mehr wegzudenkendes Sicherheitsmerkmal Einzug in das Labor – der Abzug. Waldner entwickelte hierfür spezielle Strömungstechniken, die in der Baureihe Secutromb mündeten. Mit Secuflow hat man heute einen Hochsicherheitsabzug im Programm, der alle regulatorischen Vorgaben einhält und gleichzeitig die Anforderungen an ein energieeffizientes Arbeiten erfüllt. Was alle Laboreinrichtungsprogramme auszeichnet, ist deren Modularität und die optimale Einbindung in den Labor-Workflow – gerade auch im Hinblick auf Anbindung an die Medienversorgung.

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