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Drogenwirkstoffe Drogenwirkstoffe schnell aus Blut und Urin extrahieren

Autor / Redakteur: Guido Deussing* / Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Die forensisch-toxikologische Untersuchung von Körperflüssigkeiten setzt in der Regel eine aufwändige Probenvorbereitung voraus. Gerstel stellt auf der PittCon 2009 die Automatisierung der Disposable Pipette Extraction (DPX) vor. Die neue Extraktionstechnik basiert auf dem Einsatz mit losem Sorbensmaterial gefüllter Einwegpipettenspitzen und macht den Arbeitsablauf effizienter, einfacher und kürzer.

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Körperflüssigkeiten stellen eine komplexe, heterogene Matrix dar. Drogen- und Medikamentenwirkstoffe in Blut und Urin sicher bzw. quantitativ nachzuweisen, setzt ein geeignetes chromatographisches Verfahren sowie eine adäquate Probenvorbereitung voraus. Mitunter bedarf es mehrerer Extraktionstechniken, um zum gewünschten Erfolg zu kommen. Die Solid Phase Extraction (SPE) gehört zu den gängigen Extraktionstechniken in forensisch-toxikologischen Laboratorien.

Die traditionelle Vorgehensweise der SPE sieht mitunter den Einsatz größerer Mengen teils toxischer Lösemittel vor, die verdampft werden müssen, um die Analyten anzureichern und die geforderten Detektionsgrenzen zu erreichen. Das geschieht nicht selten nach mehreren zeitaufwändigen manuellen Arbeitsschritten. Schließt die chemische Natur der Analyten ihre Chromatographie aus, bleibt als Hintertür nur die Derivatisierung, um sie aufzutrennen. Die arbeits- und zeitintensive Probenvorbereitung wird so zum „Flaschenhals“ der Analyse, denn sie limitiert den Probendurchsatz und auch den Bewegungsspielraum des Laborpersonals.

Dass es schneller geht, ohne aufwändige manuelle Arbeitsschritte und gleichzeitig sicher, zuverlässig und mit nur einem Bruchteil der bisher üblichen Lösemittel- und Probenmenge, zeigt die neue Disposable Pipette Extraction (DPX) von DPX Labs. Firmeninhaber und Erfinder der DPX-Technik ist Prof. William E. Brewer. Automatisiert wurde die DPX-Technik von Gerstel. Auf der PittCon 2009 in Chicago, USA stellt das Unternehmen die automatisierte DPX erstmals einem größeren Fachpublikum vor.

Die DPX-Technik im Detail

In Gegensatz zur konventionellen SPE arbeitet die DPX (s. Abb. 1) nicht mit Adsorbentien in Kartuschenform, sondern mit einer Einwegpipettenspitze. In der DPX-Pipettenspitze befindet sich das Sorbensmaterial, nicht fixiert, sondern lose eingelegt und freibeweglich, weshalb die DPX auch zu den dispersiven Extraktionstechniken zählt. Ein Gitternetz am unteren Ende sowie ein Stopfen aus Kunststoff am oberen Ende der Spitze dienen als Barriere und sorgen dafür, dass das Sorbensmaterial nicht verloren geht. Die obere Barriere ist durchlässig für die Nadel der Flüssiginjektionsspritze und erfüllt zudem den Zweck eines Transportadapters, der es dem Multi Purpose Sampler MPS ermöglicht, die Spitze in alle drei Raumrichtungen zu bewegen. Die DPX läuft voll automatisiert auf dem MPS ab.

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