Ein neuer Ansatz macht Hoffnung auf neue Therapieoptionen gegen die saisonale Influenza und Vogelgrippe: Berliner Forscher haben auf Basis einer leeren und damit nicht-infektiösen Hülle eines Phagen-Virus ein chemisch modifiziertes Phagen-Kapsid entwickelt, das den Influenzaviren sprichwörtlich die Luft zum Atmen nimmt. Auch in der aktuellen Coronavirus-Forschung können die Ergebnisse unmittelbar genutzt werden.
Die Wände unserer Zellen sind übersät mit Pforten und Kanälen. So gelangen beispielsweise Kaliumionen durch spezielle Membranproteine in die Zelle, wo sie für die Reizweiterleitung und andere Aufgaben benötigt werden. Doch wie genau sie die Kaliumkanäle passieren, wurde lange debattiert. Ob sie Wassermoleküle mitnehmen oder nicht, haben nun Forscher des Berliner Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie untersucht und der Kontroverse offenbar ein Ende gesetzt.
Chemotherapie ist ein verbreitetes Mittel gegen Krebserkrankungen. Die verabreichten Wirkstoffe schädigen jedoch auch gesunde Zellen, besonders weil sie schon während des Transports durch die Blutbahnen freigesetzt werden. Ein Forscherteam aus Berlin und München hat nun einen Weg gefunden, die Wirkstoffe chemisch an ein Transportmolekül zu binden – besser, als dies in herkömmlichen Krebsmedikamenten gelingt.
Lernen ist ein komplexer Vorgang im Gehirn. An der Universität Berlin haben Forscher in Experimenten mit Taufliegen (Drosophila) nun einen wichtigen Baustein entschlüsselt: Ein Protein, das entscheidend für die Signalweiterleitung zwischen Synapsen ist – möglicherweise auch bei Menschen.
Pflanzen können sehr widerstandsfähig sein. Ein neu entdecktes Protein hilft ihnen beispielsweise, salzige Böden besser auszuhalten. Bei der Untersuchung dieses Schutzeffekts fand ein internationales Team um Forscher des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie eine Gemeinsamkeit mit einem menschlichen Protein – ein möglicher neuer Forschungsansatz für die Alzheimerforschung.
Warum kreisen unsere Gedanken oft ums Essen, obwohl wir eigentlich satt sind? Forscher sind dem neuronalen Schaltkreis, der dafür verantwortlich ist, nun mit Hilfe der Optogenetik auf die Spur. Die so erlangten Erkenntnisse könnten beispielsweise dazu beitragen, neue Therapien gegen Essstörungen zu entwickeln.
Ein in Zusammenhang mit Parkinson wichtiges Protein konnte nun erstmals in gesunden Zellen sichtbar gemacht werden. Klar ist jetzt, dass sich seine Struktur im Krankheitsverlauf dramatisch verändert. Die Ergebnisse sind ein Meilenstein auf dem Weg, endlich die Krankheitsursache und damit Optionen für die ursächliche Behandlung von Parkinson zu finden.
Unser Gehirn läuft jeden Tag zu Höchstleistungen auf. Dabei müssen Nervenzellen extrem schnell reagieren, je nach Aufgabe aber auch ihr Tempo drosseln. Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass ein Rezeptor in den Synapsen gleich beides beherrscht.
Bakterien galten lange Zeit als primitive Gebilde, erst durch modernste Bildgebung hat man ihre innere Feinstruktur entdeckt. Dem Berliner Biophysiker Adam Lange ist es nun gelungen, ganz nah heranzuzoomen: Mit Hilfe einer neuen Technik der Strukturaufklärung konnte er den Grundbaustein eines Bakterienskeletts bis ins atomare Detail darstellen. Das von seinem Team untersuchte Bactofilin kommt nur bei Bakterien vor und könnte somit zum Ansatzpunkt für neue Antibiotika werden.
Die Frage, warum wir Altern, ist eine der spannendsten Fragen der Menschheit, bislang aber nicht annähernd geklärt. Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie in Berlin sind der Antwort nun einen Schritt näher gekommen. In einer Studie konnten sie erstmals zeigen, dass ein bestimmter Bereich einer Zelle im Alter seine oxidative Eigenschaft verliert. Warum auch Stress ähnliche Effekte zeigt, lesen Sie in diesem Artikel.