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Luftstrahlsiebung Moderne Varianten der Luftstrahlsiebung

Autor / Redakteur: Andreas Theisen* / Dr. Ilka Ottleben

Bei der Qualitätssicherung von Schüttgütern gehört die prozessbegleitende Bestimmung der Korngröße und ihrer Verteilung zu den wesentlichen Analyseverfahren. Lesen Sie, wie aktuelle Varianten der Luftstrahlsiebung auch über lange Zeiträume zuverlässige und reproduzierbare Siebergebnisse ermöglichen.

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Die Korngrößenbestimmung und die Ermittlung der Korngrößenverteilung sind wichtige Kriterien der Qualitätssicherung von Schüttgütern. In laufenden Produktionsprozessen muss das Ergebnis möglichst schnell vorliegen, um unmittelbar Einfluss auf die Produktionsparameter nehmen zu können. Je nach erwarteter Partikelgröße und Probenmenge kommen zur Analyse unterschiedliche Siebverfahren und Siebmaschinen in Betracht. Die für eine Bestimmung der Partikelgröße verwendete Methode ist zunächst durch die Feinheit des zu siebenden Gutes bestimmt. Der klassischen Siebung von trockenen Schüttgütern mit Wurf-, Plan- oder Klopfsiebmaschinen ist dabei eine Grenze bei etwa 40 µm gesetzt. Durch Nasssiebung kann man mit Wurfsiebmaschinen auch in den Bereich bis etwa 20 µm vordringen. Jedoch muss hierzu die Probe zunächst in Flüssigkeit dispergiert und nach der Siebung filtriert, getrocknet und zurückgewogen werden.

Prinzip der Luftstrahlsiebung

Für eine Trockensiebung unter 40 µm bietet sich das Verfahren der Luftstrahlsiebung an. Aber auch zur Bestimmung von Partikelgrößen bis etwa 200 µm wird die Luftstrahlsiebung gerne als schnellere Alternative der Wurfsiebung vorgezogen (s. Abb. 3). Mit allen hier genannten Verfahren kann sowohl die Partikelgröße (sog. Siebschnitt) als auch die Partikelgrößenverteilung einer Probe bestimmt werden. Im Gegensatz zu anderen Verfahren wird bei der Luftstrahlsiebung grundsätzlich immer nur mit einem Sieb gearbeitet. Dabei wird das Sieb mit dem Siebgut auf der Maschine platziert und mit einem Deckel abgedeckt. Der Raum unterhalb des Siebes wird über einen leistungsstarken Staubsauger abgesaugt. Die hierbei angesaugte Luft strömt durch eine Schlitzdüse nach, die nahe unterhalb des Siebs rotiert. Dadurch wird das Siebgut von der einströmenden Luft immer wieder aufgewirbelt und gleichmäßig über die gesamte Siebfläche verteilt. Nun kommen mehrere Effekte zum Tragen:

  • Durch den Luftstrom wird eine dauernde Neuorientierung der Partikel auf der Sieb-oberfläche bewirkt. Partikel mit Größen kleiner als die Siebmaschenweite werden vom Staubsauger abgesaugt.
  • Mithilfe niedriger Siebe (i.d.R 25 mm) wird das Siebgut von der einströmenden Luft gegen den Deckel geschleudert und Agglomerate werden so aufgebrochen.

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