English China

Biokraftstoff Südzucker züchtet Algen zur Produktion von Biokraftstoff

Redakteur: M.A. Manja Wühr

Stärkehaltige Algenbiomasse könnte der Rohstoff für eine nachhaltige Produktion von Biokraftstoff sein. Ein Forschungsprojekt von Südzucker, Fraunhofer IGB und Subitec erforscht deren Kultivierung in geschlossenen Photobioreaktoren.

Anbieter zum Thema

Die Algenkultivierungsanlage verfügt über sechs Reaktoren von jeweils 180 Litern.
Die Algenkultivierungsanlage verfügt über sechs Reaktoren von jeweils 180 Litern.
(Bild: Subitec)

Zeitz – Im Forschungsvorhaben „Bioraffinerie auf Basis kohlenhydratreicher Algenbiomasse, Nutzung von Stärke und Protein“ führen die Kooperationspartner Südzucker, Fraunhofer IGB (Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik) und Subitec ein Projekt zur Erzeugung stärkehaltiger Algenbiomasse in geschlossenen Photobioreaktoren durch. Am Standort Zeitz hat Südzucker eine Algenkultivierungsanlage der Firma Subitec auf dem Gelände der Bioethanolanlage von Crop Energies errichtet. Crop Energies ist eine Tochter von Südzucker.

Es soll die Nutzung der Hauptkomponente Stärke für die Produktion von Ethanol erforscht werden. Zusätzlich wird die Wertigkeit des Algenproteins u.a. als Nährmedienkomponente bei der Ethanolproduktion auf Basis von Getreidestärke bestimmt. Die Reststoffe aus der Ethanolfermentation sollen zu Biogas vergoren werden, einem Bioenergieträger, der bei der anaeroben Vergärung organischer Masse entsteht.

Algen wachsen dank industriellem CO2

Aufgrund seiner Nettoenergieausbeute ist das so produzierte Biogas eine nachhaltige Alternative, um die Abhängigkeit von knapper werdendem Erdöl sowie den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu verringern. Zugleich werden Komponenten aus der Algenbiomasse extrahiert, die in der Lebens- und Futtermittelproduktion eingesetzt werden können. Der zusätzliche ökologische Mehrwert: Zur Kultivierung der Algen werden industrielle CO2-Abgase eingesetzt.

Seit der Inbetriebnahme der Freilandanlage im Juni 2014 werden auf einer Fläche von 160 m2 vier Reihen mit jeweils sechs Reaktoren à 180 Liter mit einem Gesamtvolumen von 4,30 m3 betrieben. Die Laufzeit für dieses vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMEL) geförderten Kooperationsprojekts ist zunächst bis Oktober 2015 festgelegt.

(ID:43183788)