Kontamination Wie Kontaminationen im Labor die Ergebnisse gefährden
Im Labor lauern zahlreiche Kontaminationsquellen für Standards und Proben. Neben räumlichen Gegebenheiten sind die Labormitarbeiter eines der größten Risiken. Um Kontaminationen zu vermeiden, müssen die Mitarbeiter sich dieser Problematik bewusst sein.
Anbieter zum Thema

Alle Verantwortlichen eines Labors sind prinzipiell davon überzeugt, dass in ihrem Labor für ausreichend Sauberkeit gesorgt ist. Alle Laboratorien sind umgebungsbedingt aber mit Kontaminationen belastet. Es wird jedoch allgemein angenommen, dass die kleinen Mengen von Umwelt- und Laborkontaminationen keinen wirklichen Einfluss auf die Analysenergebnisse haben können. Zur Bestimmung der Hintergrundkontamination in einem typischen Labor wurde ein Versuch durchgeführt, in dem Salpetersäure in zwei Laborumgebungen destilliert wurde.
In dem einen Fall handelte es sich um ein normales Labor und in dem anderen Fall handelte es sich um ein Reinraumlabor mit einem speziellen Luftfiltrationssystem (so genannte Hepa-Filter). Die in einem normalen Labor destillierte Salpetersäure war mit großen Mengen an Aluminium, Calcium, Eisen, Natrium und Magnesium kontaminiert. Deutlich geringere Mengen der meisten Kontaminationen wurden dagegen in der im Reinraumlabor destillierten Säure gefunden (s. Tab. 1).
Luft als Kontaminationsrisiko
Auch die Laborluft kann zur Kontamination von Proben und Standards beitragen. Um diesen Aspekt näher zu beleuchten, wurden Luftpartikel in drei Laborumgebungen analysiert: in einem normalen Labor, einer Reinlufthaube und in einem Reinraum. Das normale Labor war mit großen Mengen von Eisen und Blei kontaminiert.
Die in der Reinlufthaube genommenen Proben waren zwar deutlich weniger kontaminiert, aber es wurden noch ausreichende Mengen nachgewiesen, die die analytischen Ergebnisse potenziell beeinflussen könnten. Am wenigsten kontaminiert war wie erwartet der Reinraum mit den Hepa-Filtern. Die meisten Luft- und Partikelkontaminationen gehen von Oberflächen und Baumaterialien aus, so z.B. von Deckenplatten, Farben, Zement und Trockenwänden. Oberflächenkontaminationen befinden sich in Staub und im Rost von Regalen, Geräten und Möbeln.
Die Kontaminationen können durch die Klimaanlage verteilt und so in die Proben transportiert werden. Büromaterial kann über Papierfusseln, Tinten und Lösungsmittel Elementkontaminationen abgeben. Dazu kommen noch die Kontaminationen von Laborkitteln, Make-up, Parfüm und Schmuck der Labormitarbeiter. Aluminiumkontaminationen können von Laborglasgeräten, Kosmetikprodukten und Schmuck ausgehen.
(ID:35521500)