Mitarbeiterorientierung Betriebliches Gesundheitsmanagement wird zunehmend wichtiger
Mitarbeiterorientierung haben sich viele Unternehmen als Teil ihrer Unternehmenskultur auf die Fahnen geschrieben. Meist stellt sich aber rasch heraus, ob es sich dabei um ein reines Lippenbekenntnis oder gelebte Praxis handelt. Mitarbeiter bleiben nur dann bei einem Unternehmen, wenn ihre Bedürfnisse dauerhaft ernst genommen werden.
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Es sind die motivierten, zufriedenen und vor allem gesunden Mitarbeiter, die das Herz eines erfolgreichen Unternehmens ausmachen. Nur wer fitte Mitarbeiter hat, geistig wie körperlich, wird langfristig am Markt bestehen. Immer mehr Unternehmen haben das betriebliche Gesundheitsmanagement, kurz BGM, als ein Instrument für sich entdeckt, an dieser Stelle zu punkten. Das Arbeitsumfeld gemeinsam so zu gestalten, dass Unternehmen und Mitarbeiter eine Situation erreichen, die langfristig beiden Seiten nützt, wird zunehmend wichtiger.
Grundlage dabei bilden einvernehmlich erarbeitete Maßnahmen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden im Unternehmen fördern – trotz hoher Arbeitsbelastung. Zudem werden die Bedingungen und Organisationsstrukturen im Arbeitsumfeld ebenso berücksichtigt wie die persönlichen Kompetenzen der Mitarbeiter und das firmeninterne Gemeinwohl. Die Auswirkungen können dann vielfältig sein. Sie reichen von der Minimierung von Unfällen und Steigerung der allgemeinen Gesundheit bis hin zu Mitarbeitern, die weniger Fehlzeiten aufweisen und eine stärkere Bindung zum Unternehmen haben, schlicht motivierter sind. Und: potenzielle Mitarbeiter schätzen ein solches Unternehmen als attraktiv ein.
Die sogenannte Worklife Balance des Einzelnen, das Lebensgefühl insgesamt, kann sich durch BGM positiv verändern. Geht es um die konkreten Maßnahmen, so sind nicht die Einzelaktivitäten gemeint, wie der ergonomisch geformte Stuhl oder die unterstützende Hebevorrichtung, sondern ein abgestimmtes Bündel von Maßnahmen, das in jedem Unternehmen anders aussehen kann.
Ein Bündel, das idealerweise gemeinsam zwischen Mitarbeitern und Arbeitgeber auf die jeweiligen Belange ausgerichtet wird. Das Portfolio reicht von Sport- und Fitnessangeboten, Kursen um das Thema Gesundheit bis hin zu ausgewogener und gesunder Ernährung. Aber ebenso zählen Maßnahmen zur Reduzierung einseitiger Arbeitsbelastung in Produktion und Verwaltung dazu. Das große Ziel lautet, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhalten.
Betriebliches Gesundheitsmanagement kann mit einer Bachelor-Arbeit starten
Bei der oberfränkischen Werkzeugmaschinenfabrik Waldrich Coburg GmbH schrieb man im Jahr 2014 die Stelle eines betrieblichen Gesundheitsmanagers aus und nahm Kontakt zur ansässigen Hochschule auf. Die Motivation bestand nicht nur darin, „mit der Zeit zu gehen“, sondern auch das Thema Gesundheit stärker in den Fokus des Unternehmens zu rücken. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden ausschließlich die Gesundheitsaspekte umgesetzt, die von der Arbeitssicherheit vorgeschrieben waren. Mit Svenja Haubold, die die neue Stelle besetzte und im Rahmen ihres Studiums dazu eine Bachelor-Arbeit schrieb, sollte sich dies nun ändern. Im ersten Schritt wurden künftige Handlungsfelder bestimmt und Aufklärungsarbeit rund ums Thema BGM im Unternehmen betrieben. Ob Führungskraft oder Mitarbeiter, alle mussten informiert und aufgeklärt werden.
Die Palette der Aktivitäten war breit: vom Workshop und dem Mitarbeitermeeting über den Info-Flyer und den Aushang bis hin zum „1. Gesundheitstag“ wurde gezielt informiert. Themenfelder wie Entspannung, Bewegung, Ergometrie oder gesundes Essen wurden schmackhaft gemacht. Eine Erkenntnis dabei war, dass bereits bestehende Angebote, wie ergonomisch gestaltete Möbel oder höhenverstellbare Tische, aus Unkenntnis gar nicht richtig genutzt worden waren. Hier setzte dann auch der zweite Schritt mit einer Umfrage zum Arbeitsplatz an. Als Folge daraus wurde jedem Mitarbeiter ein Rückenscan angeboten, der Schwächen und Fehlstellungen in dieser Problemzone ermittelte. Er bildet nun die Grundlage für weiterführende Informationen, die auch in einer telefonischen Nachbetreuung münden.
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