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Dossier Übergewicht & Ernährung

Gewichtiges Problem

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Schon länger ist bekannt, dass auch unsere Darmflora einen wichtigen Einfluss auf unsere Gesundheit und das Entstehen bestimmter Krankheiten hat. Nun haben Forscher herausgefunden, dass das menschliche Genom dabei eine große Rolle spielt:

Ob und wann Typ-2-Diabetes ausbricht, hängt nicht nur vom Lebenswandel oder den Genen ab: Auch der Grad einer Luftverschmutzung erhöht das Risiko einer Insulinresistenz als dessen Vorstufe. Das Diabetesrisiko ist somit auch vom Wohnort abhängig:

Immer noch fehlt es an effizienten und sicheren Medikamenten gegen Typ-2-Diabetes. Dies liegt vor allem daran, dass die Mechanismen des Zucker- und Energiestoffwechsels immer noch unzureichend aufgeklärt sind. Münchner Forscher sind nun einen deutlichen Schritt voran gekommen:

Regelmäßige körperliche Aktivität ist eine sehr effektive Maßnahme, um das Diabetesrisiko zu senken. Jedoch sprechen Patienten sehr unterschiedlich darauf an. Warum das so ist hat nun ein translationales Forscherteam herausgefunden:

Die These, dass „schlechte“ Fette, insbesondere Omega-6-Fettsäuren, in der Schwangerschaft die Bildung kindlicher Fettzellen erhöhen , während „gute“ Omega-3-Fettsäuren die Kinder vor Übergewicht bewahren, ist jüngeren Forschungsergebnissen zufolge nicht mehr haltbar:

Lange Zeit ging man davon aus, dass braunes Fettgewebe nur in Kindern aktiv ist und in Erwachsenen eine untergeordnete Rolle für die Energiebilanz spielt. Nun zeigen aktuelle Forschungsergebnisse, dass auch bei Erwachsenen eine Gewichtsabnahme durch Aktivierung des braunen Fettgewebes möglich ist:

Diese Erkenntnis macht mindestens nachdenklich: Durch Ernährung verursachte Fettleibigkeit und Diabetes können epigenetisch an die Nachkommen vererbt werden – zumindest bei Mäusen. Könnte diese Erkenntnis die rasante Ausbreitung von Diabetes weltweit erklären?

Diät erfahrene Menschen kennen ihn allzu gut: den Jo-Jo-Effekt. Als eine zentrale Stellgröße für das Sättingungsgefühl und damit möglichen Angriffspunkt gegen diesen demotivierenden Effekt identifizierten Münchner Forscher nun ein bestimmtes Enzym:

Übergewicht kann in den Genen liegen - diese unterliegen aber offenbar einer epigenetischen Regulation. Ein jüngst entdeckter Umstand, der epigenetische Therapien gegen Übergewicht und andere Krankheiten möglich machen könnte:

Nicht nur falsche Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und genetische Faktoren spielen bei der Entwicklung von Übergewicht eine Rolle. Auch bestimmte Umweltschadstoffe – zum Beispiel Phthalate – können mitverantwortlich sein:

Aufgrund des ebenfalls nicht zu unterschätzenden Einflusses der Zusammensetzung der Darmbakterien sollte diesen Forschern zufolge bei Stoffwechselerkrankungen in Zukunft noch mehr auf individualisierte Therapieansätze gesetzt werden:

Die genetischen Ursachen von Übergewicht zu erforschen, war auch Ziel eines Forscherteams der TUM, des MIT und der Harvard Medical School in Boston. Mit überraschenden Ergebnissen:

Ein hoher Konsum von rotem Fleisch, das heißt Rind-, Schweine- oder Lammfleisch, gilt als Risikofaktor für Typ-2-Diabetes. Nun haben Forscher erste Hinweise auf die zugrunde liegenden Stoffwechselmechanismen erlangt:

Gesundheit und Übergewicht schließen einander nicht aus. Überraschenderweise bleibt der Stoffwechsel von einem Viertel aller stark Überwichtigen langfristig gesund. Der Einzelfall muss anscheinend sehr genau geprüft werden:

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