English China

Registrierungspflichtiger Artikel

Marktübersicht: Mikrobiologische Sicherheitswerkbänke Hinter dem Luft-Vorhang: „Clean benches“

Autor Christian Lüttmann

Ein Laborabzug schützt vor Gasen; eine mikrobiologische Sicherheitswerkbank (MSW) der Klasse II vor Aerosolen. Dabei gilt der Schutz nicht nur den arbeitenden Personen, sondern auch den Produkten. Was es bei den MSW zu beachten gibt und welche Modelle der Markt bietet, zeigt diese Übersicht.

Anbieter zum Thema

1 Mikrobiologische Sicherheitswerkbänke halten durch einen „Luftvorhang“ Aerosole vom Anwender und den Produkten fern.
1 Mikrobiologische Sicherheitswerkbänke halten durch einen „Luftvorhang“ Aerosole vom Anwender und den Produkten fern.
(Bild: Weiss Technik)

Bei Laborarbeiten sind Verschmutzungen immer unerwünscht. Eine Kontamination am Arbeitsplatz gefährdet nicht nur die Gesundheit der Anwender, sondern auch die Reinheit der Proben und Produkte. Bei mikrobiologischen Arbeiten kann es zudem passieren, dass sich Kreuzkontaminationen sogar vermehren: Schließlich wird hier mit Bakterien und anderen Mikroorganismen gearbeitet, die sich mitunter auch auf dem Nähr­boden einer anderen Probe wohl fühlen. Kurzum: In der Mikrobiologie ist es entscheidend, mit geeigneten Schutzmaßnahmen solchen Kontaminationen vorzubeugen. Ein wesentliches Instrument dafür sind Mikrobiologische Sicherheitswerkbänke (MSW) der Klasse II, die zur Standardausstattung jedes S2-Labors gehören. Während MSW der Klasse I ausschließlich die arbeitende Person schützen, sind Klasse-II-Werkbänke so konzipiert, dass sie auch die Proben im Arbeitsbereich effektiv vor Aerosolen schützen. Dies erfolgt durch die Kombination von Ventilationssystemen und Luftfiltern. Während die Ventilatoren einen kontrollierten Luftstrom innerhalb der Einhausung erzeugen, entfernen die standardmäßig verbauten H14-HEPA-Filter gemäß ISO 29463 mindestens 99,995 Prozent der Partikel im Bereich um 0,3 µm Durchmesser. Größere sowie kleinere Partikel werden mit noch größerer Effizienz zurückgehalten. In Hochsicherheitslaboren muss allerdings auf leistungsstärkere ULPA-Filter zurückgegriffen werden, die nochmals höhere Filterleistungen ermöglichen. Die Lebensdauer der Filter hängt stark von deren Verwendung ab. Im typischen Laborumfeld halten sie mehrere Jahre, oft auch länger als zehn Jahre, bevor ein Wechsel nötig ist. Die Überprüfung der Filterleistung sollte aber mindestens einmal jährlich durch einen zertifizierten Servicetechniker erfolgen. Hersteller bieten dazu meist entsprechende Serviceverträge an.

Ein Arbeitsplatz mit Dreifach-Schutz

Grundsätzlich erfüllt jede MSW der Klasse II drei Schutzfunktionen: Personenschutz, Produktschutz sowie Verschleppungsschutz – vorausgesetzt, sie wird ordnungsgemäß bedient. Besonders der „Luftvorhang“ an der Kante der Arbeitsfläche ist empfindlich gegenüber Störungen. Ruckartige Handbewegungen oder ein schnelles Vorbeilaufen können hier zu Verwirbelungen führen und die Schutzfunktion der Werkbank außer Kraft setzen. Noch schlimmer sind in dieser Hinsicht auf den Lüftungsschlitzen abgelegte Gegenstände, da so der laminare Luftstrom dauerhaft gestört wird. Überhaupt sollte die Arbeitsfläche der Werkbank möglichst freigehalten werden und nicht zu einem Probenlager zweckentfremdet werden.