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Forschungsprojekt gestartet Mikroplastik in Böden untersuchen

Redakteur: Christian Lüttmann

Mikroplastik belastet nicht nur die Ozeane, sondern lässt sich auch im Boden z. B. auf Äckern nachweisen. Wie groß die Belastung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ist, sollen Nachwuchswissenschaftler in einem europaweiten Projekt untersuchen.

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Wie groß ist die Belastung von Äckern mit Mikroplastik? Das sollen Forschungsarbeiten in einem EU-weiten Projekt untersuchen.
Wie groß ist die Belastung von Äckern mit Mikroplastik? Das sollen Forschungsarbeiten in einem EU-weiten Projekt untersuchen.
(Bild: gemeinfrei, Tama66 / Pixabay )

Augsburg – Ein europaweites „EU Innovative Training Network“ soll die Belastung landwirtschaftlich genutzter Böden mit Makro- und Mikroplastik untersuchen. Insgesamt 14 Doktorandinnen und Doktoranden an elf europäischen Forschungseinrichtungen arbeiten an dem Thema. Das Ziel dieses Forschungsnetzwerks „Soplas“ (Macro and Microplastic in Agricultural Soil Systems) ist es, Wissenslücken im Kontext „Plasticulture“ und Bodensysteme zu schließen. Des Weiteren soll es den Austausch zwischen Forschung, Industrie und Landwirtschaft verbessern und zu einer nachhaltigeren Nutzung von Plastik in der Landwirtschaft in Europa beitragen.

Forschungsaspekte zu Mikroplastik im Acker

Die Wissenschaftler aus den Bereichen Geographie, Agronomie, Bodenkunde, Biologie, Mikrobiologie, Hydrologie, Chemie, Ökonomie und Lebenswissenschaften arbeiten mit weiteren Partnern aus Industrie und Umweltverwaltung an folgenden Forschungsaspekten:

  • bestehende Methoden zur Quantifizierung von Makro- und Mikroplastik im Boden anpassen und optimieren
  • Zersetzungsprozesse von Plastik in Bodenökosystemen besser verstehen
  • Auswirkungen von Mikroplastik auf Bodenorganismen untersuchen,
  • Austragspfade von Mikroplastik aus landwirtschaftlichen Flächen analysieren
  • Landwirte und Konsumenten befragen, inwieweit sie sich für weniger Plastikmaterialien im Kontext landwirtschaftlicher Produktion einsetzen würden

„Erste Abschätzungen legen nahe, dass global in Böden mehr Mikroplastik zu finden ist als in den Ozeanen“, sagt Prof. Dr. Peter Fiener von der Universität Augsburg. Wie groß die konkrete Belastung ist und welche ökologischen bzw. ökotoxikologischen Auswirkungen dies hat, sei aber weitgehend unbekannt. Hier soll das europäische Doktorandennetzwerk Soplas eine Plattform bieten, in dem Nachwuchswissenschaftler ein noch junges aber hoch relevantes Feld der Umweltforschung entdecken können. Ein Austauschprogramm ermöglicht für jeden Doktoranden einen vier- bis sechsmonatigen Forschungsaufenthalt an einer der Partnerinstitutionen für einen wechselseitigen Wissenstransfer. Das EU Innovative Training Network Soplas wird von Januar 2021 bis Dezember 2024 von der EU mit ca. 3,7 Millionen Euro gefördert.

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