Chemie-Länderreport Belgien Chemieindustrie in Belgien – Ende der Talfahrt?
Fast wöchentlich erscheint auf process.de ein Länderreport von Germany Trade and Invest (GTAI), der sich ausführlich mit der Chemie- und Pharmaindustrie eines Landes beschäftigt. Erfahren Sie in diesem Chemie-Länderreport mehr über die sich stabilisierende chemische Industrie in Belgien.
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Bonn – Die belgische Chemiebranche soll sich nach einem enttäuschenden Vorjahr 2013 wieder stabilisieren. Das Land passt sich als führender EU-Chemiestandort an den weltweiten Strukturwandel an. Es werden fast die Hälfte der industriellen Forschungs- und Entwicklungsausgaben in Belgien im Chemiesektor getätigt. Deutschland ist ein wichtiger Branchenpartner in Bezug auf Produktion, Exporte und Importe. Der bilaterale Außenhandel fiel 2012 stark und dürfte 2013 nur wenig zulegen können.
Marktentwicklung/-bedarf
Die erwartete Wachstumsschwäche der belgischen Kernbranche Chemie (Abgrenzung nach SITC 5) fiel 2012 stärker aus als angenommen. Die Umsätze sanken nach ersten Hochrechnungen leicht. Der Industrieverband Essenscia erwartet für 2013 immerhin eine Stagnation des bereits hohen Niveaus. Die großen Anstrengungen des Chemiegewerbes, auf den weitweiten strukturellen Wandel mit neuen Produkten und Verfahren zu reagieren, tragen zur Stabilität bei.
Die ausgereifte Infrastruktur und Logistik der belgischen Chemieindustrie stellt einen Standortvorteil dar. Viele außereuropäische Chemiegewerbe bedienen die Märkte Europas über oder von Belgien aus. Rund um den Hafen Antwerpen verfügt das Land nach Houston/USA über den weltweit größten Petrochemiecluster und hält den dritten Rang (Anteil 2011: 7,4%) unter den weltweiten Top Ten der Chemikalien exportierenden Nationen - nach Deutschland und den USA, aber vor VR China.
Die Bedienung der Weltmärkte spielt für den Absatz belgischer Chemieerzeugnisse die größte Rolle. Deutschland ist wichtigster Partner in Bezug auf die lokale Produktion, Ein- und Ausfuhren. Von den Importen werden mehr als 50% reexportiert. Da die Nachfrage an den Weltmärkten 2013 wieder anziehen dürfte, wird auch der Umschlag über Belgien zunehmen. Die Binnennachfrage hingegen ist überschaubar. Auch hier ließ das Geschäft aufgrund rezessiver Tendenzen der Gesamtwirtschaft (Bruttoinlandsprodukt; BIP 2012: -0,2%) nach. Für 2013 sagen EU-Prognosen eine Zunahme des BIP von 0,7% voraus, wodurch der Absatz von Chemieerzeugnissen beflügelt werden könnte.
Tabellen, Zahlen und weitere Fakten zur Chemieindustrie in Indonesien finden Sie in der Bildergalerie des Artikels.
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