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Gebärmutterhalskrebs Labortest zur Therapiewahl bei Zellveränderungen am Gebärmutterhals

Autor / Redakteur: Andreas Becker* / Olaf Spörkel

Gebärmutterhalskrebs gilt als dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Wird eine Zellveränderung am Gebärmutterhals nachgewiesen, muss geklärt werden, ob ein Eingriff erforderlich ist. Ein neuer Test eröffnet dem Therapieentscheid neue Dimensionen, indem er klare Entscheidungen ermöglicht.

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Der regelmäßige Gang zum Gynäkologen gehört zu den wichtigsten Dingen für eine Frau ab 20. Einmal im Jahr sollte die Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden. Leider nimmt noch immer weniger als die Hälfte der infrage kommenden Frauen teil, sodass sich Krankheiten wie der vom HPV (humanpathogene Papillomviren) verursachte Gebärmutterhalskrebs unbemerkt entwickeln können. Mehr als 90 Prozent aller Frauen tragen das Virus in sich, was größtenteils jedoch folgenlos bleibt.

Unsicherheit bei entdeckten Zellveränderungen

Wenn eine Zellveränderung am Muttermund durch den Pap-Test festgestellt bzw. HPV im Zuge einer Abstrichuntersuchung nachgewiesen wurde, kommt der cytoactiv-Test zum Einsatz. Der Pap-Test ist ein nach dem griechischen Arzt George Papanicolaou benannter Färbetest, der nach der Münchner Nomenklatur II mit Blick auf die Krebsdiagnostik in Gruppen klassifiziert wird. Hiernach bedeutet der Befund Pap IIID, dass eine leichte bis mäßige Dysplasie vorliegt. Auf eine solche Aussage beschränkten sich bis dato die Möglichkeiten der Zytologen und Pathologen, die Frauenärzte bei der Therapiewahl zu unterstützen.

Niemand wusste jedoch vorherzusagen, was sich daraus entwickelt. So kann das Pap IIID-Stadium tatsächlich zu Krebs führen oder auch nicht. Die Entscheidung für eine Operation am Gebärmutterhals war in einer Grauzone zwischen Lebensrettung und Verlust von Lebensqualität angesiedelt, gerade im Hinblick auf die Familienplanung der Patientinnen. In der Regel hat man bisher auf eine weitere Beobachtung gesetzt und dies über einen langen Zeitraum hinweg.

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