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Chip identifiziert Rhinoviren als Asthma-Auslöser Auf dem Weg zur„Schnupfen-Impfung“ gegen Asthma

Autor / Redakteur: Johannes Angerer* / Dr. Ilka Ottleben

Bestimmte Rhinoviren – also bestimmte Stämme so genannter Schnupfenviren – sind häufige Auslöser von Asthmafällen. Virusbedingtes Asthma ist besonders für Kinder gefährlich. Nun haben Forscher einen „Chip“ entwickelt, der diese Rhinovirusstämme im Falle eines Asthmaanfalls im Bluttest klar erkennt. Nach Angaben der Forscher ebnet das den Weg für die Entwicklung einer neuen „Schnupfen-Impfung“, die genau auf die besonders gefährlichen, asthmaauslösenden Rhinoviren abzielt.

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Bestimmte Rhinoviren – also so genannte Schnupfenviren – sind nach Angaben von Forschern der Meduni Wien für bis zu 80 Prozent aller Asthmafälle verantwortlich. Virusbedingtes Asthma ist besonders für Kinder gefährlich.
Bestimmte Rhinoviren – also so genannte Schnupfenviren – sind nach Angaben von Forschern der Meduni Wien für bis zu 80 Prozent aller Asthmafälle verantwortlich. Virusbedingtes Asthma ist besonders für Kinder gefährlich.
(Bild: Markus Wegmann / AdobeStock)

Wien Österreich – Bestimmte Rhinoviren sind für bis zu 80 Prozent aller Asthmafälle verantwortlich. Virusbedingtes Asthma ist besonders für Kinder gefährlich, diese sind in der Folge auch viel anfälliger für Allergien und Lungenerkrankungen. Aber auch Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen können bei einer Infektion mit diesen Schnupfenviren in lebensbedrohliche Situationen geraten.

Der an der Meduni Wien entwickelte Rhinovirus-Chip umfasst alle großen Virengruppen und kann mittels Bluttest den vorliegenden Virenstamm durch fluoreszenz-markierte Antikörper identifizieren. In der aktuellen Studie wurden Bluttests von Kindern mit Asthmaanfällen mittels Chip gemacht und so die zugrundeliegenden Rhinovirusinfektionen nachgewiesen.

Künftige Entwicklung einer „Schnupfen-Impfung“ gegen virusbedingtes Asthma

Die Entwicklung baut auf einer anderen Studie der Arbeitsgruppe rund um Rudolf Valenta vom Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der Meduni Wien auf. Diese identifizierte ein Peptid des Rhinovirus Hüllproteines als einen Marker für alle Rhinovirenstämme.

„Jetzt kennen wir endlich exakt jene Rhinoviren-Stämme, die solche Anfälle auslösen“, erklärt Erstautorin Katarzyna Niespodziana. Die genaue Identifizierung der asthmaauslösenden Rhinoviren ist ein weiterer Schritt hin zur künftigen Entwicklung eines Impfstoffs. Die identifizierten Rhinostämme sollen mit einer in Entwicklung befindlichen „Schnupfen-Impfung“ abgedeckt werden. „Wir arbeiten gezielt an einem Impfstoff für diese asthmaauslösenden Virenstämme“, erklärt Niespodziana, „sie haben aufgrund ihrer Gefährlichkeit Priorität gegenüber den normalen Schnupfenviren.“

Die Studie wurde in Nature Communications publiziert und schließt das mehrjährige EU-Projekt „Predicta“ erfolgreich ab, an dem die Meduni Wien maßgeblich beteiligt ist.

Originalpublikation: Niespodziana, K., Stenberg-Hammar, K., Megremis, S., Cabauatan, C.R., Napora-Wijata, K., Vacal, P.C., Gallerano, D., Lupinek, C., Ebner, D., Schlederer, T., Harwanegg, C., Söderhäll, C., van Hage, M., Hedlin, G., Papadopoulos, N.G., and R. Valenta. (2018). PreDicta chip-based high resolution diagnosis of rhinovirus-induced wheeze, Nature Communications; DOI:10.1038/s41467-018-04591-0 (in press)

* J. Angerer: Medizinische Universität Wien (Meduni Wien), 1090 Wien/Österreich

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