Länderreport Slowenien Chemieindustrie auf dem Balkan Teil 4 – Slowenien
Auf Serbien, Bulgarien und Kroatien folgt jetzt mit Slowenien der 4. Teil der Reihe Chemieindustrie auf dem Balkan.
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Ljubljana – Die slowenischen Importe von Chemieprodukten setzten 2011 ihren Aufwärtstrend fort (+8,3%). Deutsche Anbieter waren erneut führend. Nach wie vor kritisch ist die Lage im Bausektor. Absatznischen bestehen bei energetischen Sanierungen im öffentlichen Sektor. Der Arzneimittelmarkt steht im Zeichen des harten Sparkurses der Einheitskrankenkasse. Größere Zuwächse gibt es bei sehr kostspieligen, speziellen Arzneimitteln.
Marktentwicklung/-bedarf
Die slowenische Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen hat sich Anfang 2012 wieder etwas abgeschwächt vor dem Hintergrund einer Konjunktureintrübung bei wichtigen Abnehmerbranchen zu Jahresbeginn.
Betroffen waren vor allem die Hersteller von Elektrogeräten sowie von Textilien und Bekleidung. Letztere sind für die Nachfrage nach Farbmitteln von großer Bedeutung. In der slowenischen Automobilindustrie gingen in den ersten zwei Monaten von 2012 um 6,1% weniger Aufträge als vor Jahresfrist ein.
Hohe Importabhängigkeit
Im April 2012 zeigten die Produktionsprognosen des Statistikamtes für wichtige Chemieabnehmer wieder eine leichte Erholung, unter anderem für die Textil-, Holz-, Möbel- und Maschinenbauindustrie sowie die Hersteller von Elektrohausgeräten. Die Entwicklung dürfte sich positiv auf die Nachfrage nach Chemikalien und Grundstoffen auswirken.
Hohe Importabhängigkeit besteht für organische und anorganische Chemikalien trotz einiger auch international bedeutender inländischer Produzenten. Vor allem die slowenischen Farben- und Lackhersteller leiden unter einer unregelmäßigen Versorgung mit Pigmenten und steigenden Rohstoffpreisen.
Bauchemikalien
Auf dem slowenischen Markt für Bauchemikalien und Farben herrscht als Folge der anhaltend schwachen Kaufkraft ein starker Preiswettbewerb. Die slowenische Bauwirtschaft verharrt schon seit längerem in der Talsohle. Ein Investitionsschub durch Staatsaufträge ist wegen der Haushaltskonsolidierung nicht in Sicht. Geschäftschancen ergeben sich weiterhin durch Gebäudesanierungen im staatlichen Sektor. Im Herbst 2012 ist eine neue Ausschreibungsrunde für Energieeffizienzmaßnahmen der Gemeinden geplant. Dafür sollten 50 Mio. Euro aus dem EU-Kohäsionsfonds bereitstehen.
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