Mykotoxine Hochtoxische Mykotoxine genau quantifizieren
Die Kontamination von Lebensmitteln durch Schimmelpilzgifte ist eine akute Bedrohung für den Menschen. Lesen Sie, wie die Isotopenverdünnungs-GC/MS bei dieser Substanzklasse für niedrige Nachweisgrenzen sorgt.
Anbieter zum Thema
Derzeit sind etwa 300 verschiedene Schimmelpizlgifte (Mykotoxine) bekannt. Mykotoxine sind sekundäre Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die aufgrund ihrer akuten bzw. chronischen Toxizität eine Bedrohung von Nahrungsmitteln und Futtermitteln darstellen. Die FAO (Food and Agricultural Organization) schätzt, dass bis zu 25 Prozent der Weltproduktion von Nahrungsmitteln mit Mykotoxinen kontaminiert sind. Etwa 20 Prozent der Getreideernte der EU enthalten messbare Mengen von Mykotoxinen. Besonders Getreide und Mais werden bereits am Feld von Schimmelpilzen der Gattung Fusarium befallen, wodurch das Erntegut in der Folge kontaminiert sein kann. In mitteleuropäischen Breiten spielen die Fusarientoxine der Gruppe Trichothecene eine dominierende Rolle. Für die beiden Mykotoxine der A-Trichothecengruppe T-2 Toxin (T-2) und HT-2 Toxin (HT-2) werden aufgrund ihrer besonders hohen Toxizität in den nächsten Jahren möglicherweise niedrige EU-Summengrenzwerte für bestimmte Lebensmittel etabliert. Dies hat sich aber auch mangels geeigneter Analysenverfahren verzögert, sodass verbindliche Regelungen derzeit noch nicht bestehen. Für das AGES-Kompetenzzentrum „Cluster Chemie Linz“ als österreichisches nationales Referenzlabor für Mykotoxine war das Anlass zur Etablierung einer nachweisstarken Kontrollmethode für Lebensmittel und Futtermittel auf Basis der Isotopenverdünnungs-GC/MS.
A-Triothecene massenspektrometrisch detektieren
Der Großteil der Mykotoxine ist sehr polar und wird daher meist mit LC-Methoden mittels Diodenarray- bzw. Fluoreszenz-Detektion analysiert. Die Trichothecene sind aufgrund ihrer Anzahl und der hohen Trennleistung von GC-Säulen nach Derivatisierung (meist Silylierung) auch mit der Gaschromatographie empfindlich nachweisbar [1]. Das gilt besonders für die so genannten B-Trichothecene, die einen starken ECD-Response aufweisen [2]. Für Typ-A-Trichothecene hingegen ist man mangels Chromophore in der HPLC, als auch in der GC auf massenspektrometrische Detektion angewiesen. Die hohe Toxizität der bekanntesten Vertreter dieser Gruppe führte zur Forderung nach einer EU-weiten Regelung von Höchstgehalten von T-2 Toxin und HT-2 Toxin. Da noch einige Fragen zu diesen Toxinen wie eine verlässliche und robuste Analysenmethode, zu klären waren oder sind, wird die entsprechende Diskussion über etwaige Höchstwertregulierungen auf 2009 verschoben.
(ID:266780)