Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen Bayer Health Care investiert 300 Millionen Euro in Standort Wuppertal
Bayer Health Care plant im Jahr 2014 rund 300 Millionen Euro an seinem Standort in Wuppertal zu investieren. Beim traditionellen Wuppertaler Abendgespräch vor Journalisten blickten die Bayer-Verantwortlichen optimistisch in die Zukunft.
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Wuppertal – Allein knapp 240 Millionen Euro fließen in Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen. 60 Millionen Euro dienen der Instandhaltung. „Mit dieser bisher höchsten jährlichen Investition am Standort in Wuppertal rüsten wir uns für die Zukunft und reihen uns damit in eine Gruppe von bedeutenden Biotech-Standorten in der Welt ein“, betonte Dr. Klaus Jelich, Standortleiter Bayer Health Care.
Im Vergleich zum Jahr 2013 werden die Gesamtaufwendungen dabei um 125 Millionen Euro steigen. Seit 2009 sind damit die jährlichen Investitionen stetig angestiegen und belaufen sich in den zurückliegenden sechs Jahren auf insgesamt rund 820 Millionen Euro. „Dies verdeutlicht den Stellenwert unseres integrierten Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandorts für chemisch und biotechnologisch hergestellte Wirkstoffe für das Unternehmen“, so Jelich.
Diese fortlaufenden Investitionen haben sich bislang gelohnt: Die Wirkstoffe für sieben der 15 umsatzstärksten Bayer Health Care-Pharmaprodukte werden in Wuppertal hergestellt. Zu ihnen gehören orale Gerinnungshemmer, Krebsmedikamente zur Behandlung von Nieren- und Leberzellenkrebs, Blutdrucksenker, Antibiotika zur Behandlung von Atemwegsinfektionen und Diabetesmedikament. Als Forschungs- und Entwicklungsstandort zeigt sich die Bedeutung von Wuppertal in Neuzulassungen für weitere Indikationen von Medikamenten aus Krebsforschung und Herzkreislauf-Pipeline.
Zulassung erhalten
Ende April hat das Unternehmen eine Zulassungsempfehlung in der Europäischen Union (EU) für Sorafenib zur Behandlung des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms erhalten. Die endgültige Entscheidung der Europäischen Kommission wird für Mitte 2014 erwartet. In den USA ist das Medikament in dieser Indikation bereits seit November 2013 zugelassen.
Ende März dieses Jahres erfolgte die offizielle Bekanntgabe der Zulassung des Lungenhochdruck-Medikaments Adempas (Wirkstoff: Riociguat) in Europa für bestimmte Formen der pulmonal arteriellen Hypertonie sowie bei inoperabler oder postoperativ wieder auftretender chronisch thromboembolischer Hypertonie. Ebenfalls in diesem Jahr erfolgte die offizielle Bekanntgabe der Zulassung von Stivarga und Xofigo zur Therapie von metastasiertem Darmkrebs bzw. Prostatakrebs sowie Eylea aus der Augenheilkunde. Zudem befinden sich weitere Arzneimittelkandidaten in verschiedenen Phasen der Entwicklung.
Neues Laborgebäude an der Wupper
Zur Erweiterung der Forschungs- und Entwicklungskapazität und zur weiteren engen Verzahnung von Forschung, Entwicklung und Produktion hat Bayer Health Care im Werk an der Wupper ein neues Laborgebäude mit fünf Nutzungsetagen gebaut. Unter einem Dach entwickelt das Unternehmen dort zukünftig Wirkstoffe und Formulierungen. Die Inbetriebnahme ist für den Herbst 2015 vorgesehen.
Mit einer weiteren Großinvestition baut Bayer zusätzliche Produktionskapazitäten für seine Entwicklungsprodukte mit dem rekombinanten Faktor VIII (rFVIII) aus. Das rekombinante Protein wird für die Behandlung von Hämophilie A eingesetzt und wirkt damit gegen die so genannte Bluterkrankheit. In Wuppertal werden dazu ein Produktionsbetrieb, ein Lager sowie ein Qualitätslaborgebäude errichtet. Die Rohbaumaßnahmen für den Betrieb und das Lager haben Ende 2013 bzw. Anfang 2014 begonnen. Der Baustart für das Qualitätslabor ist für das 4. Quartal dieses Jahres vorgesehen.
Rivaroxaban-Produktion wird erweitert
Fertiggestellt ist der Rohbau zur Erweiterung der Produktion von Rivaroxaban. Der bereits bestehende Mehrzweckbetrieb wird seit Herbst 2012 um zwei weitere Produktionsstraßen für den Wirkstoff Rivaroxaban erweitert. Die mechanische Fertigstellung ist für das dritte Quartal 2014 vorgesehen. In diesen Tagen finden die Montage der Rohrleitungen sowie der Prozessleittechnik statt. Ab dem 2. Halbjahr 2015 soll mit der Marktversorgung begonnen werden. Mit der Erweiterung und der damit verbundenen Kapazitätserhöhung will Bayer Health Care dem erwarteten steigenden Bedarf durch weitere Zulassungen des Medikamentes in zusätzlichen Indikationen gerecht werden.
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