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Farbmessungen Spektroskopische Farbmessungen an historischen Proben

Autor / Redakteur: Heinrich Piening* und Dag Kubin** / Dr. Ilka Ottleben

Bildende Kunst und Spektroskopie – zwei Themen garantiert ohne Berührungspunkte? Mitnichten. Spektroskopie-basierte Farbmessungen liefern heute wichtige Informationen unter anderem für Echtheitsanalysen oder die Restaurierung historischer (Kunst-) Gegenstände.

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Abb. 1: Das Messgerät TIDAS E ermöglicht spektroskopische Farbmessungen beispielsweise an historischen Gemälden. (Bild: J&M Analytik)
Abb. 1: Das Messgerät TIDAS E ermöglicht spektroskopische Farbmessungen beispielsweise an historischen Gemälden. (Bild: J&M Analytik)

Würden Sie in der Geschäftsstelle der Bayerischen Schlösserverwaltung ein Spektrometer als wichtiges Arbeitsmittel erwarten? Vermutlich eher nicht. Jedoch – die Aufgabengebiete dieser traditionsreichen Verwaltung des Freistaates sind sehr vielschichtig: Neben der reinen Verwaltung von Kunstgegenständen zählt die Begutachtung und Restaurierung historischer Gemälde, Möbel oder anderer Gegenstände zu den Hauptaufgaben der täglichen Arbeit.

Nicht nur inländische Kunstgegenständen werden von den Mitarbeitern der Bayerischen Schlösserverwaltung untersucht. Gelegentlich werden sie auch mit der Begutachtung von historischen Objekten in anderen Ländern beauftragt. Bei diesen Untersuchungen ist häufig auch eine Charakterisierung der Farbe nötig, die früher aus natürlichen Materialien wie Mineralien oder pflanzlichen Rohstoffen wie Indigo, Krapp oder Walnussschalen gewonnen wurde. Die historischen Farbmittel dieser Naturprodukte werden messtechnisch erfasst – in diesem Fall geschieht das Spektroskopie-basiert – und in einer Referenzbibliothek in der Bayerischen Schlösserverwaltung hinterlegt. Im Laufe der Zeit konnte so eine sehr umfangreiche Datensammlung generiert werden. Mithilfe dieser Daten können die unbekannten Materialien nun charakterisiert werden. Dies ermöglicht zum Einen eine Echtheitsbestimmung und zum Anderen eine möglichst schonende Restaurierung an historischen Gegenständen und Gemälden, da Materialunverträglichkeiten zwischen historischen und modernen Werkstoffen vermieden werden können.

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