Krebsvorsorge Neue Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge: Was sich künftig ändert
Frau kennt das: Einmal jährlich geht es zur Krebsvorsorge zum Frauenarzt. Die Vorsorge-Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs wird hierzulande derzeit per sog. Pap-Abstrich durchgeführt. Nun hat der Gemeinsame Bundesausschuss beschlossen, den HPV-Test in die Krebsfrüherkennung aufzunehmen. Dieser erkennt nicht den Krebs oder seine Vorstufen, sondern dessen Hauptursache: Eine Infektion des Gebärmutterhalses mit Humanen Papillomviren (HPV). Was sich in der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge wann und für wen ändert, lesen Sie hier.
Anbieter zum Thema

Mannheim – In Deutschland werden jährlich ca. 4.600 neue Erkrankungen an Gebärmutterhalskrebs bei Frauen entdeckt – 1.500 sterben daran. [1] Damit zählt Gebärmutterhalskrebs zu den häufigsten Krebsarten, an denen Frauen erkranken können. [2] Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat Ende November 2018 zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs ein organisiertes Programm beschlossen.
Am 1. Juli 2019 tritt der Beschluss zur neuen Vorsorgeprogramm nach Nichtbeanstandung durch das Bundesministerium für Gesundheit und Bekanntmachung im Bundesanzeiger in Kraft.
Neue Gebärmutterhalskrebsvorsorge – was ändert sich?
Alle gesetzlich krankenversicherten Frauen ab dem Alter von 20 Jahren sind anspruchsberechtigt. Neu ist, dass Frauen ab dem Alter von 35 Jahren zukünftig alle drei Jahre eine Kombinationsuntersuchung, bestehend aus Pap-Abstrich und HPV-Test, angeboten wird. [3] So haben deutlich mehr Frauen als bisher Zugang zu einem HPV-Test in der Primärvorsorge. Die ersten Einladungsschreiben werden von den Krankenkassen ab dem 1. Januar 2020 versendet. Frauen zwischen 20 und 34 Jahren können wie bisher einmal jährlich eine zytologische Untersuchung mittels Pap-Test wahrnehmen.
Andauernde HPV-Infektion ist Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs
Gebärmutterhalskrebs ist eine Erkrankung am unteren, schmalen Teil der Gebärmutter – dem Gebärmutterhals. Die Hauptursache für diese Krebsart stellt eine andauernde Infektion mit dem sexuell übertragbaren Humanen Papillomvirus (HPV) dar. Die HPV-Impfung bietet einen großen Schutz vor Genitalwarzen und vor der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs.
Frauen sollten trotzdem regelmäßig gynäkologisch untersucht werden. Die Vorbeugung mit regelmäßigen Abstrichen zeigt eine hohe Erfolgsrate. [4] In Deutschland konnte die Anzahl der Krebserkrankungen durch das Screening mit dem Pap-Abstrich deutlich verringert werden. [5] Mit dem Wissen, dass Gebärmutterhalskrebs mit einer persistierenden HPV-Infektion verknüpft ist, wird die Vorsorge nun weiterentwickelt. Studiendaten zeigen, dass die Einführung des HPV-Tests in einem Primärscreening zu einer besseren Früherkennung von Krebsvorstufen führt. [6]
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1311700/1311737/original.jpg)
Meilenstein Labordiagnostik
Labordiagnostik im Wandel: Die Hebel richtig ansetzen
Quellen:
[1] Krebsdaten zum Gebärmutterhalskrebs.
[2] Daten der WHO zum Gebärmutterhalskrebs.
[3] https://www.g-ba.de/institution/presse/pressemitteilungen/774/
[4] Raybould R et al., The Open Clinical Cancer Journal, 2011, 5,1-7.
[5] S3-Leitlinie Prävention des Zervixkarzinoms Langversion 1.0 – Dezember 2017 AWMF-Registernummer 015/027OL4.
[6] Ronco G et al. (2014): Lancet 383 (9916), 524–532.
* E. Peternek: Roche Diagnostics Deutschland GmbH, 68305 Mannheim
(ID:45727252)