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Chemiekonjunktur im 1. Halbjahr 2013 Produktion und Umsatz der Chemieindustrie stagnieren

Redakteur: Wolfgang Ernhofer |

Die erste Hälfte des Jahres 2013 war für die chemische Industrie in Deutschland durchwachsen: Das schwächere Geschäft im Inland wurde durch eine Zunahme der Exporte ausgeglichen. Vor allem die Ausfuhren nach Europa entwickelten sich erfreulich. Insgesamt aber stagnierten Produktion und Umsatz von Deutschlands drittgrößter Branche auf dem Vorjahresniveau, berichtet der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt.

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Alle Bilder und Grafiken zur Halbjahrespressekonferenz des VCI finden Sie in der Bildergalerie des Artikels.
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(Bild: VCI)

Frankfurt am Main – „Angesichts der Situation im Euroraum ist das erklärbar. Gemessen an unseren Konkurrenten in Europa schneidet die deutsche Chemie sogar noch relativ gut ab“, bewertete VCI-Präsident Karl-Ludwig Kley das Ergebnis der Branche. Er wies jedoch darauf hin, dass die Chemieproduktion in Deutschland derzeit immer noch 3 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2007 liegt, ohne Pharma sind es sogar 6 Prozent. „Insofern können wir nicht zufrieden sein“, sagte Kley.

Prognose

Trotz der schwachen Chemiekonjunktur in der ersten Jahreshälfte halten sich pessimistische und optimistische Geschäftserwartungen in den Unternehmen die Waage. Dass die deutsche Wirtschaft in eine Rezession abgleitet, erwartet die Branche nicht. Für das Gesamtjahr 2013 geht der VCI deshalb weiterhin von einem Zuwachs der Chemie-Produktion um 1,5 Prozent aus.

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Als maßgebliche Faktoren sieht der VCI ein leicht wachsendes Inlandsgeschäft, steigende Ausfuhren in die europäischen Nachbarländer und anziehende Exporte nach Übersee.

Beschäftigung

Der Beschäftigungsaufbau der letzten 24 Monate kam im ersten Halbjahr 2013 zum Erliegen. Die Zahl der Arbeitsplätze in den deutschen Chemieunternehmen blieb auf Vorjahresniveau. Die Branche beschäftigt aktuell rund 434.300 Mitarbeiter.

Umsatz und Preise

Bei stagnierenden Produktionsmengen und stabilen Preisen konnte die Chemie mit 90,8 Milliarden Euro den Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr nicht ausweiten. Während das Geschäft im Inland um 1 Prozent auf 35 Milliarden Euro zurückging, weil die industriellen Kunden weniger Chemikalien orderten, stieg der Auslandsumsatz um 0,5 Prozent und erreichte ein Volumen von 55,8 Milliarden Euro.

Im ersten Halbjahr kam es zu einer leichten Entspannung auf den Rohstoffmärkten. Vor dem Hintergrund der schwächeren Weltkonjunktur und einer Ausweitung der Förderung gaben die Preise für Rohstoffe und Energie etwas nach. Der bisherige Preisauftrieb bei chemischen Erzeugnissen setzte sich dadurch nicht fort.

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