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Knochenmetastasen Wie entstehen Knochenmetastasen?

Redakteur: Dipl.-Chem. Marc Platthaus

Die Erforschung molekularer Mechanismen bei der Entstehung von Knochenmetastasen steht im Zentrum einer im Juli 2011 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligten DFG-Forschergruppe mit Arbeitsgruppen an den Universitäten Dresden, Kiel und Würzburg sowie am Helmholtz Zentrum München.

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Dr. Matthias Kieslinger vom Institut für klinische Molekularbiologie und Tumorgenetik des Helmholtz Zentrums München. (Bild: Dr. Kieslinger)
Dr. Matthias Kieslinger vom Institut für klinische Molekularbiologie und Tumorgenetik des Helmholtz Zentrums München. (Bild: Dr. Kieslinger)

Neuherberg – Bei 50 bis 90 Prozent der Patienten mit bösartigen Tumoren entwickeln sich im Verlauf der Krankheit Knochenmetastasen. Knochenbrüche und starke Schmerzen sind eine häufige Folge für die Betroffenen. Da die molekularen Ursachen zur Entstehung von Knochenmetastasen bislang nicht hinreichend erforscht sind, gestaltet sich eine wirkungsvolle Therapie oft schwierig.

„SKELMET – Mesenchymale und osteogene Signalwege in der Knochenmetastasierung“ ist der Titel einer gerade bewilligten DFG-Forschergruppe, die die molekularen Signalwege zur Entstehung von Knochenmetastasen erforscht. Leiter des interdisziplinären Forschungsverbunds ist der Knochen- und Hormon-Experte Prof. Dr. Lorenz C. Hofbauer von der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Der Verbund umfasst insgesamt sechs Projekte. Zwei dieser Projekte sind in Dresden, die weiteren an den Universitäten Kiel und Würzburg sowie am Helmholtz Zentrum München angesiedelt.

Zielmoleküle zur frühzeitigeren Diagnose von Konchenmetastasen finden

Dr. Matthias Kieslinger leitet das Münchner Projekt zum Thema „Determining the supporting mesenchymal cell lineages and their interactions with multiple myeloma“. Darin wird untersucht, welche Zelltypen und -stadien der knochenaufbauenden Osteoblasten Tumorzellen des multiplen Myeloms bei ihrem Wachstum unterstützen und welche Faktoren dazu notwendig sind. Die Ergebnisse werden die Grundlage für gezielte therapeutische Interventionen bilden. Das multiple Myelom und andere leukämische Erkrankungen siedeln sich im Knochenmark an. Die Tumorzellen haben dort Kontakt zu Osteoblasten, die sie für ihr Wachstum benötigen.

Die SKELMET-Forschergruppe ist eine von bundesweit acht neuen von der DFG geförderten Forschergruppen. Sie wird mit insgesamt rund 3 Millionen Euro finanziert. Mit derartigen Forschungsverbünden bietet die DFG exzellenten Wissenschaftlern die Möglichkeit, sich aktuellen und drängenden Forschungsfragen zu widmen und diese mittelfristig auf ihre klinische Anwendung hin zu untersuchen. So hat die SKELMET-Forschergruppe das Ziel, durch die systematische Analyse des gesamten Prozesses der Knochenmetastasen-Bildung Wirkmechanismen detailliert aufzuklären und neue Ziel-Moleküle für eine spezifische und frühzeitigere Diagnose zu entdecken und verbesserte Therapien zur Behandlung von Knochenmetastasen zu entwickeln.

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